20131225 Wasserfarbene Weihnachten

bedeuten: Kontrastprogramm:

– Kein Tannengrün, kein Rot, kein Gold, keine Kugeln,
keine Strohsterne
– Kein Gottesdienst am Heiligabend
– Aber: hübsch verpackte Geschenke von Kindern und Oma, eine
Minikrippe von Mary und die Sternenkette von Brigitte, die das
kanarische, weihnachtliche Stillleben unter dem Zweig eines
Drachenbaumes – auf türkisfarbenem Untergrund – in ein schönes
Licht taucht…

– Peter und ich, zum ersten Mal seit 34 Jahren, am Heiligabend
alleine…
– Wir stoßen an mit Freixenet, wickeln dann die hübsch
verpackten Geschenke aus und freuen uns riesig über so viel
Schönes, Köstliches und Nützliches…

Dann gehen wir in die Koje.

25.12.2013
Ein strahlend schöner erster Weihnachtsfeiertag! Unser morgendlicher Spaziergang, der Sonne entgegen, führt uns – unter blauem Himmel, am gleichfarbigen, von leichten Wellen gekräuselten Atlantik entlang – vorbei an etlichen Hotels und Ferienanlagen (Luxus – Basic).
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Riesiger weißer Hotel-Komplex mit großzügiger Pool-Landschaft, die gesäumt ist von unzähligen Strandliegen, belegt von Alabaster-farbenen Körpern unterschiedlichster Formate, der Geruch von Sonnenmilch in der Luft…
Und… aus den Lautsprechern dröhnt: „Gloria in excelsis Deo…“
Am Rand der Pools hüpfen Animateure mit roten Zipfelmützen herum…
Selten ist wohl die Frage: „Sind wir im falschen Film?“ so zutreffend.
In „Los Abrigos“, einem kleinen, gewachsenen Örtchen im Osten von San Miguel, ist der Weihnachtsgottesdienst gerade zu Ende. Aus den Lautsprechern der kleinen, weihnachtlich geschmückten Kirche tönt ein anheimelndes „Noel, Noel…“ Wir stehen, lauschen, lassen diese schöne Stimmung auf uns wirken und bedauern sehr, diese Kirche nicht einen Tag früher gefunden zu haben.
Aber dem Gottesdienst hier werden wir am Sonntag beiwohnen.

26.12.2013
Einen zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es – selbst im katholischen Spanien – nicht. Man geht zum Alltagsgeschehen über. So beginnt auch heute der Tauchkurs, den Peter und ich uns zu Weihnachten geschenkt haben. Das Geschenk entpuppt sich – mit 240 Seiten Theorie plus DVD (in 3 Tagen) zu einem echten Büffelkurs.

Am 27. findet der erste Tauchgang mit entsprechenden Übungen statt. Peter hat einen Tauchlehrer, ich eine Tauchlehrerin. Eigentlich ideale Bedingungen. Wir zwängen uns in die Tauchanzüge mit angeschnittener Kopfhaube. Bereits beim Schließen des Reißverschlusses habe ich das Gefühl, dass meine Luftröhre eingeengt wird. Also lasse ich den Kopfschutz weg.
Wir werden regelrecht an die Hand genommen und behutsam in die Unterwasserwelt eingeführt.
Meine schlimmen Befürchtungen, keinen Druckausgleich machen zu können, bestätigen sich nicht. Alle Übungen gelingen mir einwandfrei. Aber ich kann einfach nicht entspannt sein. Ich habe keine Panik-Attacken aber zittere permanent innerlich und äußerlich.

Am 28. gibt’s erneut 4Std. Theorie. Keine Praxis. Mir wird immer mehr klar, dass Tauchen nicht mein Ding ist. Ich beschließe aufzuhören und rufe damit bei Peter maßlose Enttäuschung hervor.
Trübe, trübe Stimmung legt sich über den Tag. Peters Hoffnung, ich könnte es mir doch noch anders überlegen, bestätigt sich nicht. Er wird den Kurs ohne mich machen müssen…Sehr schade für ihn, da man nie alleine tauchen darf und wir gemeinsam Erfahrung hätten sammeln können…

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