20140724 Der Tag danach…

(d.h. der Tag nach der Abreise unserer Gäste: 21.Juli’14)

Eli und Dieter sind – nach einer hektischen Verabschiedung (weil das Mietauto nicht anspringen wollte und für die Fahrt zum Flughafen kurzfristig noch ein Taxi organisiert werden musste) – wieder zu Hause.

Geblieben ist (wie Eli wahrscheinlich annähernd richtig schätzte) die 99Punkte-Liste der abzuarbeitenden Positionen. Ich werde versuchen, den Fortschritt der Arbeiten – Punkt für Punkt abwärts zählend – zu dokumentieren. Vielleicht gibt’s großes Jubelgeschrei, wenn wir ab Punkt 34 plötzlich nichts mehr zu tun haben… möglich wäre aber auch, dass wir, angekommen bei Punkt eins, noch einmal kräftig durchatmen müssen, um den Endspurt zu schaffen.

Punkt 99: Einbau der Toilettendichtung und
Punkt 98: Wiedereinbau des reparierten Ladegerätes gelten bereits am Tag nach unserer Rückkehr als abgehakt.

Die Leere nach der Abfahrt unserer Freunde wird gefüllt mit ersten Reparaturarbeiten.

Punkt 97: Das Demontieren des defekten Stb.-Positionslichtes und Anbringen des neuen Lopolights. Bei der Inbetriebnahme des neuen Pos.-Lichtes fällt uns auf, dass nun auch das BB.-Licht ausgefallen ist. Strom liegt an – wie Peter feststellt – also muss das Pos.-Licht defekt sein. Damit wird – plötzlich und unerwartet – eine weitere Position belegt, nämlich die 96.

Punkt 95: Anbringen der Temperaturfühler auf den Batterien, für den Energie-Einspeise-Vorgang aus den Solarpaneelen.

Am Dienstagmorgen(22.7.) bringt Herr Deubler, ein deutscher Funktechniker, das reparierte VHF-Funkgerät. Einbau und Inbetriebnahme können erst NACH der Montage der neuen Antenne erfolgen.

Punkt 94: Am Mittwochmorgen bringt die Fa. Bridgecom das reparierte Satellitentelefon und baut es ein. Nun können wir via Satellit wieder telefonieren und unsere Wetter-Grib-Daten empfangen.

Punkt 93: Ein harter Brocken: Der Abbau von 3 Antennen, des Windmessers und der Dreifarbenlaterne im Mast. Ich winsche Peter mit dem unbequemen Bootsmannssitz bis zur Mastspitze. 1 ½ Stunden arbeitet er – 22m über dem Wasser – hart aber vorsichtig (um keine Werkzeuge zu verlieren), um dann mit den Antennen aber auch abgeschnürter Blutzirkulation in den Beinen, blauen Flecken und kleineren Schürfwunden wieder an Deck zu stehen. Leider sitzt die defekte Dreifarbenlaterne immer noch wie einbetoniert auf der Mastspitze.

Die Großhirnrinde flimmert bei der Suche nach einer besseren Ausgangs-, Sitz- oder Stehposition für die Arbeiten dort oben. Peter kommt die zündende Idee, die nun allerdings vom Rigger umgesetzt werden muss: Zwei Maststufen auf Brusthöhe zur Spitze sollen montiert werden und ein starker Gurt den Mann am Mast halten. Schaun wir mal, ob der Rigger das kann!

Listenplatzkorrektur!!! Wir geben jeder Antenne und dem Windmesser jeweils eine Position; d.h. wir sind nun bei…

Punkt 88: Die bestellte, neue Rettungsinsel wird fachgerecht verstaut, die vorübergehenden Platzhalter werden umverteilt.

Punkt 87: Drei Tage sind bereits ins Land gegangen… Heute wird sich (hoffentlich) zeigen, ob der Mast gelegt werden muss oder nicht. Peter „klingelt“ die Kabel durch, d.h. er prüft, ob die Kabel intakt sind oder neue eingezogen werden müssen.
Die Kabel scheinen intakt zu sein, der Mast kann vorläufig stehen bleiben.
Also marschieren wir zum Rigger (für Nichtsegler: Der Mann, der sich um das stehende und laufende Gut eines Segelschiffes kümmert; d.h. er kann den Mast setzen, ihn ausrichten, mit Wanten (Drahtseilen) verspannen und natürlich auch alles auf Unversehrtheit und einwandfreie Funktion überprüfen). Wir erteilen ihm den Auftrag zur Inspektion.

Punkt 86: Abends noch schließt Peter die Solarpaneele wieder an die Regler an, die das „Füttern“ der Batterien steuern. Ob das alles reibungslos funktionieren wird, können wir wohl erst im Laufe des morgigen Tages, des Donnerstags feststellen.

20140721 Cargo nach Gran Canaria

Sonntag, der 13.07.2014

Wir sind wieder da… 😉 😉 Wo? Na, ist doch klar:

– physisch wieder in Las Palmas auf Gran Canaria,
– virtuell, d.h. im Blog, erst dann, wenn das Internet, bzw.
WLAN wieder funktioniert, bzw. wir den Umweg über das
nächste Internetcafe nehmen.

Die vergangenen neun Wochen ohne PIA verfliegen wie im Zeitraffer, sodass wir nicht einmal dazu kommen, sie zu vermissen. Nicht nur das Herum-Transportieren von PIAs “inneren Organen“ zwecks Kontrolle, Reparatur oder Ersatz hält uns auf Trab; auch das Heraustüfteln von Alternativlösungen für ein redundantes Navigationssystem lässt Ohren beim Telefonieren heiß werden und so manches Hirn rauchen.

Blauäugig glauben wir auch, dass dort, wo wir uns gerade nicht aufhalten, der Zahn der Zeit schon nicht zu arg knabbern wird. Leider weit gefehlt! Ein Haus, bei dem diverse Systeme ausgefallen sind, ein Garten, der einem Dschungel gleicht, ein rostendes Auto, eine von Grund auf zu sanierende Mietwohnung und Mieterwechsel fordern Organisationstalent, unermüdliche Tatkraft und lassen obendrein das ersehnte Reisepolster schmelzen…

Doch weniger Erfreuliches verblasst zum Glück in der Erinnerung, während die vielen schönen Erlebnisse mit unseren Kindern, unserem Enkel Thies, der gesamten Familie und unseren Freunden sich farbenprächtig in Kopf und Computer ausbreiten.

Dann ist es soweit: Wir planen den Rückflug für den 11.Juli und die Elektriker wollen am 13. hinterher kommen.
Also starten wir am 2.07. zu unserer Geräte-Einsammeltour in Richtung Norddeich.
Kontrollierte, reparierte und neue Geräte werden auf Vollständigkeit geprüft, gezählt, gelistet und ins Auto geladen. Danach werden Arbeitsplan und Vorgehensweise für die Montage entworfen und alles scheint in trockenen Tüchern zu sein… bis wir zu Hause ankommen und uns – durch die von den Monteuren vorgenommenen Buchungen – fühlen, wie ausgenommene Weihnachtsgänse.
Das Fass ist übergelaufen. Wir stornieren den Auftrag.

Im Klartext heißt das jetzt: „Selbst ist der Mann“ (möglicherweise mit der Frau… im Kleingedruckten)
Ein gesunder Optimismus, der Glaube an Peters analytischen und findigen Ingenieursverstand und vier nicht ganz ungeschickte Hände werden uns das Ding sicherlich ein gutes Stück weit schaukeln lassen. Und für den Rest finden wir dann ganz bestimmt den geeigneten Fachmann.
Nach dem Motto:“ Dat löpt sich allens torecht“ werden wir nun an die Sache herangehen.

160 kg Gerätschaften, in acht großen Paketen und Koffern verstaut, bedeuten für die Condor nichts, übersteigen aber bei Weitem unsere Transportmöglichkeiten.
Eli und Dieter bieten ihre Unterstützung für den Schwertransport unseres Riesengepäcks nach Gran Canaria an. Gerne nehmen wir auch Dietmars freundliches Angebot an, uns mit seinem gepflegten, großräumigen Oldtimer-Bus nach Frankfurt zu bringen.
So geht’s am Sonntag, dem 13.7.’14 – dem Tag des WM-Endspieles – zurück nach Gran Canaria…

Das Endspiel…
Mäßig interessierte, dafür umso lauter schwätzende Spanier um uns herum, über jeden deutschen Patzer schadenfroh lachende und feixende Argentinier vor uns, schauen wir das Endspiel in einer Hafenkneipe und vermissen sehr – in der von Werbung gefüllten Halbzeit – die Kommentare von Mehmet Scholl o.a.
Aber: „Wir sind Weltmeister“ am Ende des Tages…

Peter und mir würde – bei den bevorstehenden Reparaturarbeiten – ja schon ein 3.Platz in der Bezirksliga genügen, wenn es denn einen Wettstreit für dieses Metier gäbe…

Erste Amtshandlung: Einbau von neuem Toilettenventil und repariertem Ladegerät…

Nun sind wir schon fast eine Woche wieder an Bord und können die PIA als Hausboot uneingeschränkt nutzen, da Toilettenventil und Ladegerät wieder eingebaut sind und prima funktionieren.
Haben wir Gäste an Bord, so bedeutet das auch für uns Urlaub. Und zum Entdecken gibt es hier noch genug. Eine Tagestour über die kurvenreichen Ministraßen lässt uns das schroffe, wilde und ziemlich einzigartige Inselinnere bestaunen…

Impressionen vom Inselinneren…

Der obligatorische Spaziergang durch die Dünen von Maspalomas weckt Assoziationen zur Sahara…

Wanderung vom Ende des Agaetetales zum Höhlendorf Hornillo…

Die Zenzi von der Alm…

Das Ziel ist erreicht:

Der Donnerstagabend treibt allwöchentlich tausende fröhlicher, junger Spanier in die Gassen der Altstadt, auf ihrer Tour durch die Kneipen, die an diesem Abend – für jeweils 1€ einen Pincho (kleine Leckerei am Spieß)und ein Getränk anbieten, was natürlich auch wir uns nicht entgehen lassen…

Und last but not least gibt es noch den Stadtstrand „Las Palmeras“, den Peter – seit wir Weltmeister sind – kurzerhand „Copa Cabana“ nennt.