20190620 Wieder unterwegs…

Das eigentliche Programm der diesjährigen Segelsaison heißt

                                                     –  THE GREAT LOOP

wie die Amerikaner einen Wasserweg beschreiben, der sich wie eine Schlaufe – von der Südspitze Floridas  -an der Ostküste der USA hoch zieht bis nach New York City, dort über den Hudson, über verschiedene kleinere Flüsse oder Kanäle in die großen Seen führt, bis  Chicago, um danach südwärts über den Mississippi und den Tombigbee  in den Golf von Mexiko zu münden und darauf über Key West die Schlaufe nach Florida zu  schließen..

Die Wahl der kleineren Wasserwege wird bestimmt durch Größe, Breite, Höhe und Tiefgang der Schiffe, da viele Brücken nicht hoch genug, manche Flussbette nicht tief genug sind und etlichen Schleusen die nötige Breite fehlt.

Für uns bedeutet das auf jeden Fall MASTLEGEN und – wegen Überbreite unseres Catamarans – Umfahren des Rideau Kanals und des malerischen Trent Severn (Von Trenton, Ontariosee nach Port Severn, Lake Huron)

The Great Loop

Um sich ein Bild machen zu können: ca.6000 Meilen oder 9700km durch 18 US Staaten und Canada…

Wir starten – mit Wim und Trudi an Bord am 20.6.19 von Port Washington, Long Island aus und biegen bei strömendem Regen in den East River ein. Dunkle Wolkenformationen türmen sich über New York City und verschlucken die Spitzen der Wolkenkratzer. Eine bedrohliche Kulisse.

Die Brooklyn Bridge

Doch beim Unterqueren der Brooklyn Bridge bekommen die Wolken einen gleißenden Silberrand und als wir die Spitze Manhattans umrunden, hat sich das Himmelsblau wieder durchgesetzt.

Eine sehr angenehme und ruhige Nacht vor Anker – hinter Miss Liberty – wird uns gegönnt, mit voran gehendem Fotoshooting und Abendessen im Cockpit…

Am nächsten Tag kreuzt alles  –  was Rang und Namen oder nichts von beidem hat –  in der Hudsonbay herum: Traditions-Segler, Regatta-Begleitboote mit zahlenden Gästen an Bord, laute, aggressive Funboats mit aufgemalten Haizähnen, die mit abrupten Stopps und Wenden die Gäste zum Kreischen bringen,  Waterscooter… 

Ziellinie: vor dem Brookfield Center

Die GP SAIL ist angesagt, die Regatta der Starkatamarane (Foiling Catamarans), die auf dem Hudson, vor dem Brookfield Center ausgetragen wird.

Dabei durchpflügen nicht mehr die Rümpfe das Wasser, sondern schmale, ins Wasser ragende Schwerter, sogenannte „Foils“ lassen – durch ihren geringen Widerstand – die Katamarane mit Highspeed übers Wasser „fliegen“.

Sechs Nationen sind heute am Start: USA, Frankreich, Großbritannien, Japan, China und Australien. Morgen wird’s das Finale zwischen den beiden Schnellsten geben.

Großbritannien – China – Frankreich
China
Die Briten sind bereits sehr emsig…

Eigentlich eine Schande, dass wir uns dieses Spektakel entgehen lassen, zumal wir es – kostenfrei – von der gegenüberliegenden Seite – und an Bord der PIA!!! – „life“  hätten miterleben und verfolgen können.

Aber wir Schnarchnasen ziehen es vor, 1 ½ Stunden vor Beginn des ersten Rennens den Hudson hoch zu segeln und begnügen uns mit dem Anblick der sich allmählich  in Stellung bringenden Foiling Catamarans.

(Interessierte finden Mengen an Informationsmaterial und You Tube – Aufzeichnungen unter:  sailgp new york 2019)

Stattdessen können wir zum ersten und vorläufig letzten Mal die Schokoladenseite NYC mit all ihren großartigen Gebäuden vom Hudson aus betrachten.

The Vessel: Baby zwischen Riesen…
Wie vom Reißbrett…

Eine angenehme sechsstündige Flussfahrt bei Sonne und leichtem Wind  endet – unmittelbar nach Sonnenuntergang – mit dem Ankerfall vor Nyack.

Bye Bye New York City…
Oder lieber: Auf Wiedersehen…
Unser erster Ankerplatz im Hudson…

Am nächsten Tag wollen wir Catskill erreichen, wo der Mast gelegt werden soll.

Unser Ankerplatz vor der Rip van Winkel Bridge, direkt gegenüber von Catskill, ist malerisch. Weiter Blick auf die letzte Brücke, Seerosen und Entengrütze in Ausbuchtungen mit stehendem Gewässer, Waldduft, Vogelgezwitscher.

Es ist Sonntag…

Und der wird – an diesem idyllischen Ankerplatz – mit einem Glockenspiel eingeleitet, das stimmungsvoll vom anderen Ufer herüber klingt. Alles wirkt so friedlich, ruhig. Da möchte man ein guter Christ sein und am 7. Tage ruhen.

Wir sind eher „Sabbat schänderisch“ zu Gange, da umfangreiche Vorarbeiten für das Legen des Mastes getroffen werden müssen. Großsegel, Lazy Bag, Baum und Vorsegel werden demontiert, am späten Nachmittag geht’s an die knifflige Elektrik, die am Mastfuß getrennt werden muss. 25 Kabel müssen säuberlich gelistet, ordentlich versorgt und vor Feuchtigkeit geschützt, verpackt werden.

Als wir von der Dinghi-Erkundungsfahrt zurückkommen, ist klar, dass wir die – von allen Seglern empfohlene – Hop o Nose Marina zum Mastlegen nicht anlaufen können. Sie ist viel zu schmal und der Kran nicht hoch genug.

Es bleibt die Riverview Marina.

Montagmorgen. Ein komisches Gefühl beschleicht mich. PIA kommt unter die Guillotine. Wir legen an der Riverview Marina an.

Die Vorstellung, dass man uns aktiv berät bei der Überlegung, wie man den Mast für den Transport an Bord am besten unterstützt und sichert, müssen wir begraben. Emotionslos wird gefragt, was wir denn benötigen. Man will es im Baumarkt kaufen und uns zur Verfügung stellen. Wim und Peter diskutieren die günstigsten Stellen zur Unterstützung von Mast und Baum, Peter berechnet das Material und der Chef kippt uns später Holz und Spanngurte sozusagen vor die Füße.

Messen, sägen. anpassen – das Zimmern beginnt…
Die erste Stütze steht…

Abends stehen alle Stützen – mit Spanngurten gesichert – aufnahmebereit.

Mir scheint, dass der Chef der Riverview Marina ein wenig verunsichert an diesem Monstrum von Mast rauf und runter schaut bevor der Kran über die PIA schwenkt. Wir haben ein Diamond Rigg, d.h. jede Saling hat einen 3. Spreizarm, was  zur Folge hat, dass der Mast vor dem Legen gedreht werden muss, um die Spreizarme in die korrekte Lagerposition zu bringen.

Mit viel Bedacht und Umsicht wird der Mast vom Kran gehalten während die Wanten, das Vorstag und die Backstagen gelöst werden.

Lösen der Wanten…

Dann wird er aus dem Schuh gehoben, angehoben, parallel zur PIA fast abgelegt, gedreht und wieder über die PIA geschwenkt, um ihn dort vorsichtig auf den Stützen abzulegen.  Der Mast bleibt in der Halteschlaufe des Krans, bis wir Sitz und Stand der Stützkonstruktion genauestens überprüft haben und erste Gurte verspannt sind.

Geschafft!!!

Ich glaube erkennen zu können, wie dem Chef ein Stein vom Herzen fällt, als die Aktion beendet ist.

Später, als er uns frisch geerntete Kirschen aus seinem Garten bringt, erfahren wir, dass wir die hiesige Premiere für das Legen eines Diamondriggs erlebt haben.

Sehr praktisch: Das Arbeiten am horizontalen Mast…
Vollgetankt und bereit für die Fahrt als Motor Catamaran…

Nach wenigen, zurück gelegten Meilen unter akribischem Beäugen aller Haltevorrichtungen haben wir Vertrauen in unsere Konstruktion. Nichts bewegt sich.

Hinter Troy biegen wir in den Erie Kanal ein. Waterford, ein ganz hübsches, sehr verschlafenes Städtchen, überrascht uns mit Folklore am Public Peer. Zu Klängen aus dem Dudelsack, der Piccoloflöte, einer Ziehharmonika tanzen und singen weiß gewandete, dürre, ein wenig schratig wirkende Personen, die uns nachdrücklich auffordern, mit ihnen zum Dinner zu gehen. Wir betreten einen spelunkenhaften Irish Pub. Die Regale hinter der Bar sind prall gefüllt mit irischen und nicht irischen Spirituosen. Stehende, heiße Luft. Das Essen: sehr irisch-amerikanisches Eintopf-Allerlei. Es lässt sich mit Bier hinunter spülen; aber der Wirtin, die 7 Jahre in Mannheim gelebt hat, sowie ihren Folklore Gästen machen wir eine Riesenfreude.

Die regenreiche  Nacht, die die PIA – wie ein Penner – unter einer(Straßen)Brücke verbringen muss hat zur Folge,  dass sie am nächsten Morgen aussieht wie nach einem Ascheregen.

Die Folge: Putzen noch vor dem Frühstück 🙁

Um 7.00h öffnen sich die Schleusentore…Wir fahren in die „Flight of Five“, Fünf Schleusen hintereinander, teilweise nur 500m voneinander entfernt. Alle haben einen ordentlichen Hub von 12 -13m. Wir fahren in die Schleusenkammer, angeln uns zwei, an der Schleusenwand herunter hängende Seile, führen eines über die Bug-, eines über die Hecklampe mit und „hangeln“ uns so – während das einströmende Wasser recht gemächlich die Schleusenkammer füllt – auf die nächst höhere Stufe…

Die erste Schleuse der „Flight of Five“…

Vier Tage befahren wir abwechselnd den  Erie Kanal und den Fluss Mohawk mit grünen, blühenden Ufern, manchen Stromschnellen – an  in den Mohawk einfließenden Nebenflüssen- verschlafenen Örtchen, freundlichen Schleusenwärtern, die allesamt zu einem Schwätzchen aufgelegt sind. Beim Ankern im Fluss scheint einerseits der Katamaran, andererseits die deutsche Flagge mit Heimathafen Heidelberg magisch anzuziehen. Jogger, Walker, Spaziergänger, Fahrradfahrer bleiben stehen und zeigen sich sehr interessiert, wollen ihre Deutschkenntnisse an den Mann bringen oder uns erzählen, dass sie Frankfurt, Heidelberg und München (Kulturreise Deutschland) gesehen haben.

Pure Natur…
Blühende Ufer..
Manchmal wirkt es eng…
Stopp am Ende der Schleusenmauer…
Strudel beim Einfluss eines Seitenarmes..
Wasserfall am Stauwehr neben der Schleuse…

Unsere Fahrstrecke klingt Welten-bummlerisch. Wir passieren Manheim, Francfort, Oppenheim, Rotterdam, Amsterdam, Rome aber auch Canajoharie, Poughkeepsie und anderes Zungenbrecherisches… Je mehr wir uns dem Ontario Lake nähern, umso mehr Treibholz kommt uns entgegen. Dicke Planken, grobes Geäst und sogar ganze, entwurzelte Bäume treiben auf und teilweise unter Wasser und verhindern zweimal (weil sie sich eingeklemmt haben) das Schließen der Schleusentore. Wir befürchten einen Rückstau mit Wartezeiten vor den Schleusen des Oswego Kanals, da letztere wegen des Hochwassers zeitweise geschlossen waren.

Am frühen Nachmittag des 30.6 erreichen wir den Oneida Lake. Ein ordentlicher Wind bläst uns entgegen und die kurzen, steilen Wellen lassen die PIA kantige Nickbewegungen machen. Wir kehren um, da wir die Stützkonstruktion nicht gefährden wollen, ziehen einen Strandspaziergang vor und lassen uns mit fetziger Musik vom benachbarten Vergnügungspark beschallen.

Es sieht nicht nur ungemütlich aus… es ist so!!!
Strandspaziergang: barfüßig…
Danach: Sand aus den Zehen puhlen…

Am nächsten Morgen sitzen Hunderte libellenartiger Wesen auf der taubedeckten PIA. Unfähig, sich zu bewegen, können wir sie regelrecht abpflücken.

Schön anzuschauen aber wie gelähmt sitzen sie da…

Im glatten Oneida Lake spiegelt sich die Sonne, erste Angler warten auf den großen Fang und wir haben nach 3Std. das gegenüber liegende Ufer erreicht. Nach Brewerton verlassen wir den Erie Kanal,  biegen ein in den schönen Oswego Kanal, nehmen die letzten 8 Schleusen und legen am Nachmittag in der Oswego Marina an.

 PIAs 8tägige Reise ohne Mast ist beendet. Am nächsten Tag soll hier, in der Oswego Marina der Mast gestellt werden.

Zwei Kräne, die am Kai stehen, sind zu kurz. Diskussionen zwischen dem Chef der Marina, seinen Angestellten und Peter:

Peter – seine Espressotasse gerade abstellend – sprudelt seine Vorstellung von der Vorgehensweise beim Maststellen heraus und endet mit der Frage an den Chef: „Would you like to have an espresso?“ Die prompte Antwort: „Cool down man! No, I won’t…but you shoudn’t take  a second one!!!“

Ein Autokran muss geholt werden. Ein Autokran, zwei Standkräne, wovon einer handbetrieben, leisten schnelle, präzise Arbeit.

Drei Kräne für einen Mast???
Los geht’s…
Der Mast steht! Und: „hoch die Tassen“!
Mit „escht Monnemer Kerscheplotzer“
Ontario-Kirschen sind auch gut…

Eineinhalb Tage noch fürs Aufriggen und Anschließen der Kabel dann brechen wir auf in die großen Seen. Der Ontario See liegt vor uns.

Nun fehlt nur noch der Wind; die Hauptsache, wenn man segeln möchte. Wir versuchen, ihn herbeizurufen aber er ist schwerhörig und bleibt es auch die nächsten Tage.

Beim Zwischenstopp vor Stony Island gibt‘s (nach sieben Jahren Salzwasser) einen erfrischenden Kopfsprung ins Süßwasser!!! Herrlich! Weder Salz noch Chlor in den Augen oder im Badeanzug…und das Wasser ist ziemlich klar!!!

Unser erster Ankerplatz im Ontariosee: Cape Vincent. Unmittelbar vor dem historischen Museum. Schlimm für die Anrainer: Hochwasser überflutet die Ufer und alles Ebenerdige. Bootsstege, die in der Karte eingezeichnet sind, sieht man nicht; wohl aber die Laternen, die sie beleuchten sollen…Sie wirken seltsam staksig und funktionslos auf den überfluteten Stegen.

Wo die Laternen einst einen Steg beleuchteten…

Wir wollen das Städtchen anschauen, steigen ins Dinghi, suchen eine Anlegestelle. Aber alles ist überschwemmt: Stege unter Wasser, Vorgärten überschwemmt, Parks und Anlagen eine einzige Sumpflandschaft.

Wie schön! Neben dem „Water Pilot“ Schiff gibt’s eine Möglichkeit fest zu machen. Wir schlendern durchs Städtchen, stehen Schlange an der Eisdiele, schlecken ein Eis und… stellen bei Rückkehr zum Anleger fest, dass das Dinghi verschwunden ist. Oh! Ratlose Gesichter!!

Nicht lange! „Mr. Important“ stürmt herbei, uns von Weitem bereits entgegenschleudernd: „This is Private Property“! Trespassing not allowed!!!

Nur unterwürfige Minen, mehrfach wiederholtes „Sorry“ und zaghafte Erklärungsversuche können letztendlich sein stramm amerikanisch patriotisches Herz erweichen. Er öffnet das Rolltor des benachbarten Bootsschuppens, in dem die „Ti Pia“ vor Blicken verborgen lag und lässt uns – kommentarlos und mit stoischer Mine – ausfahren. Puh!!! Das ist noch mal gut gegangen!!!

Herrliches Segeln zwischen den Inseln von Thousand Islands
Aber überall Hochwasser! Die meisten Ferienhäuser sind davon betroffen…
Der Parasailor zieht die PIA – bei leichten Winden – durchs leise plätschernde Wasser…

Überfahrt auf die kanadische Seite, Einklarieren in Gananoque, zurück zu einem herrlichen Ankerplatz ist das Programm des vorletzten Tages mit Wim und Trudi

Die letzte Nacht vor Anker mit Wim und Trudi…

Am 10.6. legen wir in Kingston an. Unglaublich aber wahr ist die Tatsache, dass die Organisation einer Reise von A nach B (im Mietauto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln) sowohl in den USA als auch in Canada äußerst kompliziert und nervenaufreibend ist. Letztendlich gelingt es uns, eine Zugverbindung zu finden, die Wim und Trudi zu den Niagara Falls bringt, um von dort den Flughafen in Buffalo zu erreichen.
Danach heißt’s Abschied nehmen nach 3 1/2 schönen Wochen mit ihnen…

20190615 Die Unbeschreibliche Teil III

Was uns auch noch gut gefallen hat…

Lange Textpassagen langweilen, eine Bilderflut ohne Erläuterungen ebenso. Ich versuche, den goldenen Mittelweg zu finden.

Die letzten, uneingeschränkt sonnigen Tage verbringen wir in den Straßen und Parks von New York. Wir schlendern durch das Brookfield Center mit einem Atrium in dem sich Palmen bis unters Glasdach recken, Luxusgeschäfte  aneinander reihen und die Produkte der Food Mall die Zunge flimmern lassen.

Das Brookfield Center

Leider mangelt  es – wie fast überall in den USA – an Stil und Gemütlichkeit beim Genießen dieser Köstlichkeiten.

Die Generation „Plastik“ oder die umweltfreundlichere Schwester „Pappe“ lässt grüßen.

Café Leisinger auf Amerikanisch: Auf verkrümelten Bistrot Tischen feinste Patisserie aus Pappschachteln. Dazu „Utensils“ – Plasitkbesteck…und Kaffee aus Pappbechern.

Wie war das noch??? Das Auge isst mit? …das amerikanische jedenfalls nicht.

Dafür gibt’s draußen reichlich Futter fürs Auge.

Der kleine Stadthafen von New YorkCity (North Cove Yacht Harbour) im Hudson vor der Skyline von Hoboken, NJ

Von dort zieht’s uns auf die Brooklyn Bridge. Das Besondere an dieser sechsspurigen, zweistöckigen  Brücke ist die Tatsache, dass Fußgänger – wie die Könige – auf der oberen Etage über die Brücke schlendern können, während die Autos sich auf den den rechts und links darunter liegenden Fahrspuren im Schneckentempo vorwärts bewegen.

Die Brooklyn Bridge

Brooklyn, das inzwischen als kleiner Bruder Manhattans gilt, empfinden wir mit seinen vielen Grünflächen als sehr ruhig und entspannend.

Villa im grünen Brooklyn

Heute noch soll es den berühmten Blick vom höchsten Wolkenkratzer New Yorks, dem One World Trade Center (541,3m) geben. Die  Observatory Plattform bietet von drei Etagen (100., 101. und 102. ) einen atemberaubenden 360° Blick über die Stadt.

In den sogenannten Skypods (Aufzügen) werden wir in rasanten 57 Sekunden – erstaunlich sanft – nach oben befördert
Eine überschaubare Menschenmenge wegen des unspektakulären Sonnenunterganges
Rechts unten Ellis Island; re. oben Liberty Island;
Links: Governors Island
Links unten: Südspitze von Manhattan
Blick nach Norden…
Blick nach Osten: Eastriver
Die Lichter New Yorks um 20.49h…
Ground Zero mit den beiden Wasserbecken und dem „Okulus“von oben…

Das Flatiron Building, den Madison Square, den Washingtonsquare und den Timesquare schaffen wir „Fußmarsch Geübte“ ganz locker an einem Tag.

Das Flatiron Building…
Sonnenbaden im Madisonsquare…
Kinder…
Piano Player
Schach Spieler im Washington Square
Cafè Wha im West Village, das für viele Künstler aus der Musikszene zum Sprungbrett in eine steile Karriere wurde..
Jimmy Hendrix, Bob Dylon, Bruce Sprigsteen
Der Time Square: rastlose Flut an glitzernden Lichtern, bombastische Reklametafeln…
Verkörperung des kultigen, zur Massenware verkörperten Bildes von New York…

Ein ganz besonderes Highlight  ist der TWA-Terminal – 5 –  des Flughafens JFK. 1960 wurde er vom Star Architekten Eero Saarinen entworfen, reichte in den 90iger Jahren – wegen des ansteigenden Flugverkehrs nicht mehr aus und wurde vor Kurzem renoviert. Ein Teil beherbergt nun ein schickes Hotel, das erst im Februar ’19 eröffnet wurde.

Wir erleben ihn als eine wahre Stilikone dieser Zeit.

Dynamisch – elegant geschwungen: Eero Saarinens weißer Vogel: Der TWA Terminal
Ellipsen…
Von Ebene zu Ebene…
wie schwebend zwischen den Gewölben…
Eine „Achtundsechzigerin“ im Ambiente der „Sechziger“

Dann kommen Wim Und Trudi zu Besuch und mit ihnen der Regen, der sich manchmal morgens, manchmal abends einstellt.

Gemeinsam mit ihnen wollen wir uns das MET (Metropolitan Museum of Art) ansehen.

Die Überschrift dieser Aktion könnte sein: Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Der Himmel ist bedeckt als wir losfahren. Schon beim Ausstieg aus der U-Bahn gibt’s Stau am Treppenausstieg. Die verflixten Regenschirme lassen sich nicht öffnen. Man patscht von Pfütze zu Pfütze. Als wir das Museum erreichen müssen wir erkennen, dass wir nicht die Einzigen sind, die Museumsbesuche an Regentagen vorhaben. Eine Riesenschlange wartet auf Einlass. Zu allem Überfluss scheint die Regenrinne über dem Einlass perforiert zu sein, so dass man, bereits in einer Pfütze stehend, auch noch von oben Wasserberieselung bekommt, bevor man in die dampfende Eingangshalle  gelangt. Vor lauter Menschen ist nichts zu sehen. Aus meinen Espandrillos drückt sich bei jedem Schritt leise quietschend das Wasser; an der Garderobe werden Rucksäcke, nasse Anoraks und Regenschirme gnadenlos in ein Fach gestopft… Luftfeuchtigkeit knapp unter 100%.

Wir sind überfordert. Kunst und Kunsthistorisches aus 5000 Jahren füllen die 4—5 m hohen Hallen. Es ist überwältigend! Immer schart man sich traubenförmig um die Kunstwerke. Um in eine Sonderausstellung zu gelangen, steht man – angemeldet!!!! – um eine halbe Etage herum in der Schlange. Die Treppenhäuser sind  – warum auch immer – größtenteils gesperrt, man wartet vor den Aufzügen.

Konzentrieren kann man sich nicht. Wir verlassen nach drei Stunden das Museum mit der Gewissheit, dass sich weitere Besuche unbedingt lohnen, man sie allerdings auf einen Tag legen sollte, an dem es die meisten Menschen in die Parks oder ans Wasser zieht.

Oder sieht es an sonnigen Tagen doch genauso aus????

Gerne hätten wir die als großartig beschriebene Akkustik der Metropolitan Opera bei einem Konzert der New Yorker Philharmoniker erlebt; aber das Orchester macht gerade Urlaub und die versprochene Führung durch das Lincoln Center, an deren Anschluss man für die Veranstaltung des Abends ermäßigte Karten kaufen kann, fällt aus.   

Enttäuschung…
Lincoln Center mit Annonce der Veranstaltungen in den Stufen…
Warten auf… im Café..

Ganz anders erleben wir das  MoMA und das Guggenheim Museum. Wir haben offensichtlich den richtigen Tag erwischt und können Kunstwerke und Architektur der beiden Häuser sehr genießen.

Sehr edel: Das Museum of Modern Art – MoMA
Klare Linien, helle, weite Räume, tolle Exponate, ganze Räume einem einzigen Künstler gewidmet.
Das Guggenheim Museum…
Spiralförmig geht’s nach oben…
..bis unter die Glasrosette…

Unser letzter Tag in New York führt uns  – per Ausflugsboot – nach Ellis Island, das – vor den Toren New Yorks gelegen – für Tausende von Einwanderern und Flüchtlingen als Übergangs- und Quarantänestation in ein freies, und selbstbestimmtes Leben diente.

Warten auf die Fähre…
Blick auf Ellis Island…

Gekoppelt an diese Bootstour ist der Besuch von Liberty Island.  Noch imposanter als vom Ankerplatz sieht die 42m hohe Statue auf ihrem Sockel aus, wenn man sie zu Fuß umrundet.

Gesamthöhe: 42m

Im Museum kann man die in Einzelteile „zerlegte“ Schöne in Originalgröße bewundern

Ein wenig herb schaut sie drein…
Der „zierliche“ Fuß…
Die mächtige Fackel, die sie in der Hand hält…
Ein letzter melancholischer Blick auf Manhattan…

Morgen werden wir ein letztes Mal hinter der Freiheitsstatue ankern. Danach soll es auf den „Big Loop“ gehen.