20190615 Die Unbeschreibliche Teil III

Was uns auch noch gut gefallen hat…

Lange Textpassagen langweilen, eine Bilderflut ohne Erläuterungen ebenso. Ich versuche, den goldenen Mittelweg zu finden.

Die letzten, uneingeschränkt sonnigen Tage verbringen wir in den Straßen und Parks von New York. Wir schlendern durch das Brookfield Center mit einem Atrium in dem sich Palmen bis unters Glasdach recken, Luxusgeschäfte  aneinander reihen und die Produkte der Food Mall die Zunge flimmern lassen.

Das Brookfield Center

Leider mangelt  es – wie fast überall in den USA – an Stil und Gemütlichkeit beim Genießen dieser Köstlichkeiten.

Die Generation „Plastik“ oder die umweltfreundlichere Schwester „Pappe“ lässt grüßen.

Café Leisinger auf Amerikanisch: Auf verkrümelten Bistrot Tischen feinste Patisserie aus Pappschachteln. Dazu „Utensils“ – Plasitkbesteck…und Kaffee aus Pappbechern.

Wie war das noch??? Das Auge isst mit? …das amerikanische jedenfalls nicht.

Dafür gibt’s draußen reichlich Futter fürs Auge.

Der kleine Stadthafen von New YorkCity (North Cove Yacht Harbour) im Hudson vor der Skyline von Hoboken, NJ

Von dort zieht’s uns auf die Brooklyn Bridge. Das Besondere an dieser sechsspurigen, zweistöckigen  Brücke ist die Tatsache, dass Fußgänger – wie die Könige – auf der oberen Etage über die Brücke schlendern können, während die Autos sich auf den den rechts und links darunter liegenden Fahrspuren im Schneckentempo vorwärts bewegen.

Die Brooklyn Bridge

Brooklyn, das inzwischen als kleiner Bruder Manhattans gilt, empfinden wir mit seinen vielen Grünflächen als sehr ruhig und entspannend.

Villa im grünen Brooklyn

Heute noch soll es den berühmten Blick vom höchsten Wolkenkratzer New Yorks, dem One World Trade Center (541,3m) geben. Die  Observatory Plattform bietet von drei Etagen (100., 101. und 102. ) einen atemberaubenden 360° Blick über die Stadt.

In den sogenannten Skypods (Aufzügen) werden wir in rasanten 57 Sekunden – erstaunlich sanft – nach oben befördert
Eine überschaubare Menschenmenge wegen des unspektakulären Sonnenunterganges
Rechts unten Ellis Island; re. oben Liberty Island;
Links: Governors Island
Links unten: Südspitze von Manhattan
Blick nach Norden…
Blick nach Osten: Eastriver
Die Lichter New Yorks um 20.49h…
Ground Zero mit den beiden Wasserbecken und dem „Okulus“von oben…

Das Flatiron Building, den Madison Square, den Washingtonsquare und den Timesquare schaffen wir „Fußmarsch Geübte“ ganz locker an einem Tag.

Das Flatiron Building…
Sonnenbaden im Madisonsquare…
Kinder…
Piano Player
Schach Spieler im Washington Square
Cafè Wha im West Village, das für viele Künstler aus der Musikszene zum Sprungbrett in eine steile Karriere wurde..
Jimmy Hendrix, Bob Dylon, Bruce Sprigsteen
Der Time Square: rastlose Flut an glitzernden Lichtern, bombastische Reklametafeln…
Verkörperung des kultigen, zur Massenware verkörperten Bildes von New York…

Ein ganz besonderes Highlight  ist der TWA-Terminal – 5 –  des Flughafens JFK. 1960 wurde er vom Star Architekten Eero Saarinen entworfen, reichte in den 90iger Jahren – wegen des ansteigenden Flugverkehrs nicht mehr aus und wurde vor Kurzem renoviert. Ein Teil beherbergt nun ein schickes Hotel, das erst im Februar ’19 eröffnet wurde.

Wir erleben ihn als eine wahre Stilikone dieser Zeit.

Dynamisch – elegant geschwungen: Eero Saarinens weißer Vogel: Der TWA Terminal
Ellipsen…
Von Ebene zu Ebene…
wie schwebend zwischen den Gewölben…
Eine „Achtundsechzigerin“ im Ambiente der „Sechziger“

Dann kommen Wim Und Trudi zu Besuch und mit ihnen der Regen, der sich manchmal morgens, manchmal abends einstellt.

Gemeinsam mit ihnen wollen wir uns das MET (Metropolitan Museum of Art) ansehen.

Die Überschrift dieser Aktion könnte sein: Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Der Himmel ist bedeckt als wir losfahren. Schon beim Ausstieg aus der U-Bahn gibt’s Stau am Treppenausstieg. Die verflixten Regenschirme lassen sich nicht öffnen. Man patscht von Pfütze zu Pfütze. Als wir das Museum erreichen müssen wir erkennen, dass wir nicht die Einzigen sind, die Museumsbesuche an Regentagen vorhaben. Eine Riesenschlange wartet auf Einlass. Zu allem Überfluss scheint die Regenrinne über dem Einlass perforiert zu sein, so dass man, bereits in einer Pfütze stehend, auch noch von oben Wasserberieselung bekommt, bevor man in die dampfende Eingangshalle  gelangt. Vor lauter Menschen ist nichts zu sehen. Aus meinen Espandrillos drückt sich bei jedem Schritt leise quietschend das Wasser; an der Garderobe werden Rucksäcke, nasse Anoraks und Regenschirme gnadenlos in ein Fach gestopft… Luftfeuchtigkeit knapp unter 100%.

Wir sind überfordert. Kunst und Kunsthistorisches aus 5000 Jahren füllen die 4—5 m hohen Hallen. Es ist überwältigend! Immer schart man sich traubenförmig um die Kunstwerke. Um in eine Sonderausstellung zu gelangen, steht man – angemeldet!!!! – um eine halbe Etage herum in der Schlange. Die Treppenhäuser sind  – warum auch immer – größtenteils gesperrt, man wartet vor den Aufzügen.

Konzentrieren kann man sich nicht. Wir verlassen nach drei Stunden das Museum mit der Gewissheit, dass sich weitere Besuche unbedingt lohnen, man sie allerdings auf einen Tag legen sollte, an dem es die meisten Menschen in die Parks oder ans Wasser zieht.

Oder sieht es an sonnigen Tagen doch genauso aus????

Gerne hätten wir die als großartig beschriebene Akkustik der Metropolitan Opera bei einem Konzert der New Yorker Philharmoniker erlebt; aber das Orchester macht gerade Urlaub und die versprochene Führung durch das Lincoln Center, an deren Anschluss man für die Veranstaltung des Abends ermäßigte Karten kaufen kann, fällt aus.   

Enttäuschung…
Lincoln Center mit Annonce der Veranstaltungen in den Stufen…
Warten auf… im Café..

Ganz anders erleben wir das  MoMA und das Guggenheim Museum. Wir haben offensichtlich den richtigen Tag erwischt und können Kunstwerke und Architektur der beiden Häuser sehr genießen.

Sehr edel: Das Museum of Modern Art – MoMA
Klare Linien, helle, weite Räume, tolle Exponate, ganze Räume einem einzigen Künstler gewidmet.
Das Guggenheim Museum…
Spiralförmig geht’s nach oben…
..bis unter die Glasrosette…

Unser letzter Tag in New York führt uns  – per Ausflugsboot – nach Ellis Island, das – vor den Toren New Yorks gelegen – für Tausende von Einwanderern und Flüchtlingen als Übergangs- und Quarantänestation in ein freies, und selbstbestimmtes Leben diente.

Warten auf die Fähre…
Blick auf Ellis Island…

Gekoppelt an diese Bootstour ist der Besuch von Liberty Island.  Noch imposanter als vom Ankerplatz sieht die 42m hohe Statue auf ihrem Sockel aus, wenn man sie zu Fuß umrundet.

Gesamthöhe: 42m

Im Museum kann man die in Einzelteile „zerlegte“ Schöne in Originalgröße bewundern

Ein wenig herb schaut sie drein…
Der „zierliche“ Fuß…
Die mächtige Fackel, die sie in der Hand hält…
Ein letzter melancholischer Blick auf Manhattan…

Morgen werden wir ein letztes Mal hinter der Freiheitsstatue ankern. Danach soll es auf den „Big Loop“ gehen.

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