Ground Zero
Vielleicht ist es der andächtigste Ort der Stadt, auf dem das „National 9/ 11 Memorial“ angesiedelt ist. Auf dem Platz, wo einst die Zwillingstürme standen, befinden sich seit 2006 zwei riesige quadratische Wasserbecken, von deren Wänden unablässig Wasser rieselt, das in einer nicht einsehbaren quadratischen Leere verschwindet…
„Reflecting Absence“
In die glänzend polierte Kupferumrandung wurden die Namen derer eingraviert, die der grausige Anschlag mit in den Tod riss…2983 Menschen.
Das riesige, unterirdische Museum, das man über eine Rampe betritt, lässt das Attentat mit Ton- und Bilddokumentationen und unendlich vielen Exponaten unter die Haut gehend nachfühlen.
Nach so viel Bedrückendem tut der Blick nach oben gut. In den blauen Himmel ragt das neue One World Trade Center, das mit seiner Höhe von 541m und seinem Observation Deck in der 104. Etage derzeit das höchste Gebäude New Yorks ist.
Wie eine Feder nimmt sich der schlanke äußere Rand des Oculus daneben aus.
Der „Oculus“ – von Calatrava entworfen – ist der neue Bahnhof am World Trade Center. Ein Aufsehen erregendes Gebäude, das Assoziationen zulässt wie ‚Phönix aus der Asche‘ oder ‚Raubvogel‘ oder ‚Dinosaurier‘ aber am wenigsten an ein Auge erinnert…
Das Innere des Bahnhofes: kathedralenhaft, säulenfrei, lichtdurchflutet, weiß, fast steril vereint in sich Einkaufszentrum, Fußgängertunnel und Bahnhof.
Wir haben gelernt, uns zu orientieren (was uns – aus der „Welt-Quadrate-Stadt“ Mannheim kommend 😉 😉 ) nicht schwer fällt, da NYC , Mannheim-ähnlich, in Quadrate eingeteilt ist. Von Nord nach Süd die Avenues mit der Hauptachse Fifth Avenue, von West nach Ost die numerierten Querstraßen, die –je nach Lage zur Mittelachse (Fifth Avenue) den Zusatz ‚East‘ oder ‚West‘ tragen.
Auch unterirdisch fällt die Orientierung leicht. Verschiedenfarbige Linien, die mit Zahlen oder Buchstaben gekennzeichnet sind, bringen schnell an den gewünschten Zielort, wenn man sich erst mal durch die heißen, schlecht belüfteten, teilweise dreistöckigen Umsteigeplattformen mit dahineilenden Menschen gewühlt hat , um dann „Subway-eisgekühlt“ am Zielort auszusteigen.
So gelangen wir schnell an unser nächstes Ziel: Die Highline…
Eine zum langgestreckten Park umfunktionierte alte Eisenbahnlinie, die sich auf Höhe des 3. Stockwerkes von Lower Manhattan bis zu den Hudson Yards, parallel zum Hudson erstreckt.
Herrlich, in luftiger Höhe herumzulaufen, an manchen Stellen noch zu erkennen, wie brach Liegendes von der Natur zurückerobert wird,
Grünendes und farbenprächtig Blühendes,
Kunstobjekte überall, Musik aller Stilrichtungen liegt in der Luft,
von Wasser überspülte Eisenbahnbohlen oder Steinplatten wo sich heiß gelaufene Füße prächtig kühlen lassen,
Menschen, die auf verschiebbaren Liegen die Abendsonne genießen…Da möchte man bleiben!!!
Die Highline mündet an ihrem nördlichen Ende in die Hudson Yards,
dem neuen, coolen Geschäfts- und Finanzviertel New Yorks (SAP ist auch vertreten!!!) mit einer LuxusMall, diversen Restaurants und Wohnungen ( deren Preis ich nicht kennen möchte) dem Neuen Veranstaltungsort „The Shed“ und „The Vessel“ einem Zwitter aus Skulptur und Gebäude, das aussieht wie eine Laterne, die man horizontal, wellenförmig eingeschnitten hat…
Die Zeit fliegt dahin und wir müssen erkennen, dass 16 Tage für New York – mit täglich drei Stunden für die An- und Rückfahrt – und der, wie in jedem Haushalt anfallenden, Putz-, Wasch-, Aufräum- und Reparaturarbeiten einfach zu kurz sind.
Wir müssen uns beschränken und setzen Plan A konsequent um: Museumsbesuche oder notwendige Arbeiten am Schiff nur an Regentagen, „Outdoor“ Besichtigungen an überwiegend sonnigen Tagen.