20151129 1. Advent auf Trinidad

Advent, Advent, die Sonne brennt,
der Regen fällt,
die Schwüle steigt
und Weihnachtsstimmung?
…ist sooooo weit…

(Ach! Die schweigt…)

Nein, nicht ganz! Unsere Kinder haben – vorausschauend – ein Päckchen mitgegeben, das das Gefühl des Verwaist-Seins bei den Eltern einfach verhindert. Herzerwärmend!!

Es tut gut, zumindest das Frühstück am 1.Advent so stimmungsvoll genießen zu können.

Ansonsten wird auch die erste Adventswoche nicht von Faulenzen geprägt sein…

…dazu passendes Entlehntes…

‚im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen…‘
Tatsächlich ‚rinnt von der Stirne heiß der Schweiß‘… Doch ob das Werk den Meister loben wird, werden wir – jedenfalls zum Teil – erst mit der Zeit erkennen können.
So wurschteln wir vor uns hin. Manchmal fühlen wir uns wie ein Zahnarzt, der eine Wurzelbehandlung durchführt. Von außen sieht man nur die „bella figura“. Fängt man aber an zu bohren, tun sich neben dem desolaten, leicht zu erkennenden Hauptkanal kleine, versteckte Seitenübel auf, die es auch zu beseitigen gilt. Erwischt man sie nicht, muss man die Prozedur zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.

Der Boiler ist entrostet, entkalkt, gelötet, wieder eingebaut und… funktioniert (hoffentlich lange).

Den 60kg schweren, alten Wassermacher haben wir ausgebaut aber der neue lässt – trotz rechtzeitiger Bestellung – auf sich warten.

Die Hydraulik-Anlage ist noch bei der Überprüfung, soll aber am Montag wieder gebracht werden.

Die Passerelle, an der sich Spannungsrisse zeigten, wurde –in einem Kräfte zehrenden Akt ausgebaut – und ausgebessert, muss nun aber (hoffentlich leichter) wieder eingebaut werden.

Die zusätzlich beauftragten Malerarbeiten gehen nur in Trippelschritten voran, da es mehrmals täglich Wolkenbruch-artige Regenfälle gibt.

Aber die optisch verbesserte Schnittigkeit der PIA ist vollendet. Wir sind gespannt, wie sie im Wasser aussehen wird.
(Der Wasserpass wurde hochgesetzt, und obendrein hat sie zwei etwas dickere Rallye-Streifen bekommen.)

Der Plan, vor der Ankunft unserer ersten Gäste (mit erledigten Reparaturen und Neu-Installationen)wieder im Wasser zu sein, geht nicht auf. Mindestens drei Tage werden wir noch gemeinsam „hoch und trocken“ verbringen müssen, um dann – nach der Wasserung – zunächst noch den Wassermacher installieren und Segel setzen zu müssen.
So hoffen wir inständig, dass wir zum Nikolaustag (heute in einer Woche) in Richtung Grenada aufbrechen können.

20151115 Wieder in Chaguaramas auf Trinidad

Oder: Eine Prise Fegefeuer.
Es wäre wohl übertrieben, zu sagen, es sei der Vorhof der Hölle aber Klima und Temperatur halten dem Vergleich mit dem Fegefeuer (wahrscheinlich) durchaus stand.
Man wünscht sich jedenfalls schnellstmöglich weg von diesem Ort.

Die Regenzeit neigt sich dem Ende zu, d.h. seit zwei Tagen hat es nicht geregnet, was zwar einerseits bedeutet, dass die extrem hohe Luftfeuchtigkeit sinkt, es andererseits aber keine Wolke mehr gibt, die der Strahlkraft der Sonne Einhalt gebieten könnte.
Tagsüber schafft es die Klimaanlage, die Innentemperatur bei ca. 32°C zu halten, während wir draußen 36°C im Schatten messen aber nachts kühlt sie auf 20°C herunter, so dass wir zumindest gut schlafen können.

Das Trinken fällt hier nicht schwer. Im Gegenteil: Die Niere muss sich ordentlich sputen, wenn sie von den ca. 3 – 4 Litern Flüssigkeit noch ein wenig zum Filtern abbekommen möchte, da das Wasser – kaum geschluckt – wieder als Schweißperlen auf der Haut zu Tage tritt.

Unser Schiff trafen wir bei der Ankunft in einem Top-Zustand an. Sauber, gepflegt, die Lackschäden so beseitigt, als hätte es sie niemals gegeben, innen – Dank Klimaanlage – trocken, absolut Sporen- und Ungezieferfrei…. Was will man mehr?

Da fragt man sich nur, wie die Eigner es schaffen, diese herrliche Ordnung innerhalb von nur zwei Tagen ins absolute Chaos zu verwandeln.

Ein ausgebauter, ausgeschlachteter Wassermacher, dessen Motor und Pumpe hoffentlich bald ein neues und besseres System antreiben werden…

Die ausgebaute und (halb)reparierte Hydraulikpumpe (sie leckt leider immer noch)…

Der verrostete Boiler, der entrostet, entkalkt, poliert und mit neuen Anschlüssen versehen, wieder eingebaut werden muss…

So viel zu den drei – Chaos verursachenden – Highlights. Die momentan noch nicht ganz zu überschauenden, kleineren Wartungs-, und Aufräumarbeiten werden wir hoffentlich bis zur Ankunft der ersten Gäste (am 29. November) erledigt haben.

Unter dem Brückendeck: Multifunktionales Areal:
1. Carport für den Donnerschlags-Leihwagen, dessen kaputte Stoßdämpfer beim Überfahren eines jeden der vielen Schlaglöcher jeweils einen Achsbruch vermuten lassen,
2. Trockenfläche für frisch Lackiertes,
3. Schattiger Arbeits-, Reinigungs- und Montierplatzplatz
4.Fahrradschuppen

Sieht das etwa nach Lotterleben in der Karibik aus???

Na ja, ab und zu (getreu dem Motto: am 7.Tage sollst du ruhen) versuchen wir hier Schönes zu entdecken…

Sonntagsausflug mit Frank und Brigitte an die Nordostküste Trinidads…