20131224 Spannung, Überspannung, Schockstarre…

Ein komischer Titel, oder? Beim Weiterlesen aber selbsterklärend…

Der wunderschöne Anlass unserer Heimreise, nämlich die Geburt unseres Enkels Thies, liegt nun 24Tage zurück. Wir, die frischgebackenen Großeltern und die Urgroßmutter durften das Wonneproppen-Sonntagskind schon in den Armen wiegen und teilhaben am Glück der kleinen harmonischen Familie.

Es ist erstaunlich, welche Anziehungskraft ein so kleines Wesen ausübt und wie es den Drang, lange Fernreisen zu machen, mindern kann.
Drei Wochen, die mit Besuchen in Zürich, von und bei Freunden, mit Geburtstagsfeiern und einem Berg von Organisationsaufgaben wie im Flug vergingen.

Samstag, 21.Dezember: Die Befürchtung, Schwierigkeiten wegen unserer riesigen Gepäckstücke (mit Bauteilen für den 2. Steuerautomaten)zu bekommen, bestätigt sich nicht. Wir fliegen mit einer Stunde Verspätung ab, landen bei einsetzender Dämmerung, machen einen kurzen Stopp am Supermarkt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und warten dann bei absoluter Dunkelheit darauf, von den Marineros im Schlauchboot übergesetzt zu werden.

Spannung: Finden wir die PIA vor, wie wir sie verlassen haben?
Mit dem uns wohlvertrauten Brummen öffnet sich die Passerelle, die Gepäckmonster werden abgeladen und im Nu sind wir wieder in unserem schwimmenden zu Hause.
Die erste Amtshandlung: Hauptstromschalter ein, Licht an, Kühlschrank und Gefrierbox einschalten, eine Handvoll Kleidungsstücke verstauen, dann Abendessen. Nach dem Essen stellen wir fest, dass die Kühlaggregate nicht angesprungen sind. Ein Fluch entfährt uns. Aber um diese verflixte, neue Reparaturbaustelle werden wir uns morgen kümmern.

Sonntag, 22. Dezember
Nach dem Frühstück: Fehlersuche. Wir schieben die Köpfe in den Kühlschrank, die Eisbox, um Leitungen und Drähte herum, in unwegsame Fächer, betasten, bewegen, rütteln an allen möglichen Bauteilen aber nichts passiert.
Peter geht – bewaffnet mit dem Stromprüfer – zum Schaltpaneel, öffnet die Tür und betätigt einen Schalter. Der quittiert mit einem Knall und lässt ein schwarzes Rauchwölkchen von der Platinenoberfläche aufsteigen. Wir sind total verdattert. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir vier schwarze Stellen auf der Platine.
Die Kontrollmimik für die Navigationslichter ist komplett ausgefallen. Ein weiterer Kippschalter verabschiedet sich mit Knall und Rauch.
Der Masterview, auf dem die Funktion aller wichtigen Elemente der Bordelektrik angezeigt wird, bleibt schwarz. …Schockstarre!!!

Was nun? Ein telefonisches SOS an Axel, unseren Bordelektriker. Das Diagnoseflackern in Axels Kopf ist förmlich zu spüren, dennoch kann auch er sich zunächst keinen Reim auf diese seltsamen Vorgänge machen.
Wenig später kommt sein Rückruf: Gab’s auf Teneriffa nicht Sturm, Regen und Gewitter, evtl. Blitzeinschläge?…. Ja, allerdings.
Der aufmerksame Beobachter und Verfolger unserer Route über den Satellitenorter kann erkennen, dass die letzte Spannungsmeldung am 10.12.2013 gesendet wurde. Danach Totenstille.
Die Marineros bestätigen den Höllenschrecken, der ihnen eingejagt wurde, als unmittelbar neben ihnen mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag und einem gleißend grellen Licht der Blitz einschlug, während sie dabei waren, die PIA mit weiteren Leinen zu sichern.
Die traurige Schlussfolgerung: Überspannungsschaden.
Und nun? Testen, was alles kaputt ist, Versicherungsmeldung machen, Schadensgutachten abwarten, Reparieren oder Ersetzen der „kostbaren“ Bordelektrik.

Fazit: Zwangspause auf den Canaren, Harren der Dinge, die da kommen werden und Überfahrt zu den Cap Verden und in die Karibik auf unbestimmte Zeit verschoben.

24.12.2013
Auch wenn zu Hause kein Schnee liegt, sieht’s zu Weihnachten doch sehr viel anders aus.

Eine etwas exotisch wirkende Weihnachtsstimmung kommt auf, als wir (in T-shirt und kurzen Hosen) um 14.00h zu einer 3-stündigen Wanderung aufbrechen und den Teide mit einer weißen Schneemütze sehen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang zurück, nehmen wir einen kleinen Sekt in der Marina-Bar, um den Heiligen Abend (mit canarischem feeling) einzuläuten.

Das Weihnachtsmenü gibt’s an Bord und anschließend dürfen wir (Rollentausch?)die Geschenke Omas und unserer Kinder auspacken!

Nun wünschen wir Euch ein frohes Weihnachtsfest mit allem, was in unserem Kulturkreis dazu gehört, Freude und Harmonie und grüßen Euch gaaaaanz lieb von Teneriffa

Eure Dorothee und Peter

Eine Antwort auf „20131224 Spannung, Überspannung, Schockstarre…“

  1. Viel Glück für 2014 Liebe Dorothee, lieber Peter,
    besten Dank für Eure lieben Weihnachtsgrüße und
    -wünsche vom 24.12.13. Es tut uns leid, dass Ihr soviel
    Anspannung auf Grund der Hochspannung durch Blitzein-
    schlag hattet. Als ich zum damaligen Zeitpunkt von dem
    schweren Gewitter auf den Canaren gelesen/gehört habe,
    hatte ich sofort an die Pia gedacht. Nun ist die Befürchtung
    wahr geworden. Hoffentlich ist dies das letzte Malheur, das
    Euch erreicht.
    Auch wenn Ihr die Überfahrt nun verschieben müsst, was
    sehr schade ist ( habe gerade nach Flügen nach Miami
    Ausschau gehalten, obwohl Brigitte noch nicht weis ob
    sie abkömmlich ist ), so wünschen wir Euch viele sonnige
    Tage auf den Canaren und einen guten Rutsch ins Neue Jahr,
    ohne Pannen, guter Gesundheit und froher Laune.

    Es grüßt Euch herzlich mit inniger Umarmung

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