20180919 Auf nach Maine!!!

Mit dem Auto Auto von Maryland nach Maine…

…durch die New England Staaten…

Das Ziel heißt Maine, Land der Lobster, Leuchttürme, langer Wanderwege und des „Indian Summer“…

Lobster! Allgegenwärtig!!!

Leuchttürme…

Der beginnende Indian Summer…

Der 1. Teil

Von Georgetown an der Chesapeake Bay in Maryland  über  New York mit Long Island nach Cape Cod in Massachusetts…

Klar, das Lobster-Festival, das vom 2.-4. August in Rockland stattfand, ist vorüber. 44.000 Hummer sind in drei Tagen verspeist worden (ohne uns!!!)… Schade!

Aber es gibt ja noch den „Indian Summer“, der die ausgedehnten Wälder Maines mit prächtigen Herbstfarben überzieht. Und den hätten wir weder im August noch auf dem Wasser erleben können.

Nach so viel Pleiten, Pech und Pannen auf dem Wasser hoffen wir nun – wie schon auf unserer Camper Reise – die Schönheit des Landesinneren und seiner Küstenabschnitte (diesmal von der Landseite aus)  genießen  zu können.

Unser erster Anlaufpunkt ist Long Island, wo wir Brigitte und Frank treffen wollen, die mit ihrer Obelix  vor Huntington im Long Island Sound vor Anker liegen.

Die erste Herausforderung: New York City…Sechsspurig geht’s in die Metropole hinein, um sich mehrfach aufzuspalten in vier- und zweispurige Abzweigungen, durch lange Tunnel hindurch,

über  Brücken mit einer oberen und unteren Fahrbahn,

durch die Bronx bis in die östlichen Außenbezirke, die fast nahtlos in die Halbinsel Long Island übergehen.

Wie im Zeitraffer vergeht der Abend auf der Obelix mit Leckerem aus Brigittes Küche, Wein und interessanten Berichten über die letzten Wochen ihrer Segelreise.

Die Sightseeing Tour am nächsten Tag vermittelt uns ein fast melancholisches Bild dieser Halbinsel. Leer gefegte Strände, Parkplätze mit Flatterband abgesperrt, Kiosks mit zugeklappten Läden. Kaum vorstellbar, dass sich im Sommer nicht enden wollende Autoschlangen auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit auf einem der immensen Parkplätze hier entlang wälzen.

Aber der Laborday, (Tag der Arbeit in den USA) der am ersten Montag im September gefeiert wird, ist vorüber und damit das Ende des Sommers und der Reisesaison gekommen. Der Hausstrand der New Yorker wirkt verwaist…

„Fire Island“ heißt der schmale Streifen Land, der Long Island noch einmal vorgelagert ist und eine herrliche Wanderung – auf dem Boardwalk – durch die Dünen bietet, immer mit Blick auf den Leuchtturm…

…mit sehr engagiertem „Leuchtturmwärter“…

An diesem Abschnitt des kilometerlangen Strandes braucht man keinen Parkplatz. Man fährt – wie die Spuren beweisen – mit dem „Allrad SUV“ bis zum erkorenen Badestrand…

 

Abschiedsfrühstück im Café Kopenhagen…

Völlig anders als die südliche „Gabelzinke“ von Long Island präsentiert sich die nördliche. Während wir gestern an nicht enden wollenden Stränden entlangfuhren,  wo Nobelvillen sich hinter hohen Hecken versteckten, staunen wir heute – auf dem Weg zur Fähre, die uns ans Festland bringen soll – über das krasse Gegenteil: Schroffe Felsküsten, auf denen vereinzelt ein Herrenhaus thront, kleine Gehöfte mit Ackerbau und Viehzucht  und sogar Weinberge (bzw.-felder), die sich in der Ebene ausbreiten …

Mit der Fähre setzen wir von der Nordspitze Long Islands über nach New London, Connecticut. Durch Rhode Island geht’s nach Massachusetts zum Cape Cod.

Wie ein angewinkelter Arm grenzt die Halbinsel ihre gleichnamige Bay vom Atlantik ab.

In der kleinen Hafenstadt Hyannis haben wir das nächste Hotel gebucht. Der Ort erinnert mit seinem JFK Museum und einer großen Gedenkstätte an den beliebten Präsidenten, dessen Familie hier ihre Sommerresidenz hatte.

Das Kennedy Museeum..

Das Kennedy Memorial…

und seine „Rasenpfleger“, die den Martinstag bestimmt nicht fürchten müssen…

Wir erobern von hier aus die Halbinsel Cape Cod zu Fuß, per Fahrrad oder  mit dem Auto. Der beginnende Herbst mit recht kühlen Temperaturen, stürmischen Böen und häufigen kleinen Regenschauern hält die Touristenströme in Grenzen.

So sind wir nicht sonderlich erstaunt, dass wir in Provincetown, der Touristenhochburg mit alternativem Flair, Kunstgalerien wie Sand am Meer, tollen Cafés und Restaurants und der nicht zu übersehenden LGBT Gemeinde so entspannt herumschlendern können.

Hauptstraße Provincetown

 

Das Café Heaven..

 

 

– heavenly –

Nach einem echten Sonntagsfrühstück (23.9.) im – Nomen est Omen – „Café Heaven“  mit Cava und Hummer-Omelette und Egg Benedikt obendrauf, strampeln wir die eingeschobenen Köstlichkeiten auf Leihfahrrädern ab. Düne rauf, durch Nadelgehölze runter, über Holzstege und unbefestigte Wege… Dunkler Himmel, der Wind pfeift durchs Gehölz. Erinnerungen an Nordseeinseln im Herbst.

 

 

Auch der zweite Tag per Fahrrad auf dem Cape Cod Rail Trail, einer ehemaligen, 36km langen Bahnstrecke führt  vorbei an Salzwassertümpeln und -marschen, durch Kiefernwäldchen, über schmale, von Wurzeln durchzogene Waldwege…  Kalt ist’s! 

Alles andere  als einladend wirkt die Küstenlandschaft. Stürmische Böen treiben eine die weiße Brandung an den Strand…

Wie mag das Wetter gewesen sein, als die Pilgrim Fathers auf der Mayflower (am 9. November 1920) an diesem Punkt vorbeisegelten und wie groß ihr Jubel, als sie nach ihrer 66 Tage dauernden, entsetzlich kalten und feuchten Überfahrt die Genehmigung bekamen, hier eine Weile vor Anker zu gehen…

 

Der Leuchtturm von Nauset Beach, der – wegen starker Erosionen – zwischen 1838 und 1923 dreimal versetzt werden musste…

Die Sonne ist gerade untergegangen, als wir – auf der Heimfahrt  – Chatham erreichen. Das Fischerörtchen wirkt mit seinen weiß getünchten Holzhäusern wie aus dem Bilderbuch. Geduckte, von Wind und Wetter gegerbte Holzhäuser an der Pier, wo die Fangflotte nach getaner Arbeit in der Dämmerung dümpelt.

Ein Seehund reckt neugierig den Kopf aus dem Wasser und schaut uns unbewegt mit großen Kulleraugen an.

Aber die noch hell erleuchtete, berühmte Gourmet-Fischbude mit eigenem Sushi Koch schließt gerade vor unserer Nase (die wir – enttäuscht wegen der entgangenen Genüsse – nur noch an der Fensterscheibe plattdrücken können)

 

Da gibt’s zur Abwechslung mal im Hotelzimmer einen guten europäischen Mix: Spanischen Manchego, italienischen Prosciutto, dänisches Vollkornbrot, irische Butter, dazu ein paar spanische Datteltomaten und einen Wein von Cupcake, durch den französischer Burgunder gehuscht sein soll …. Und das – man höre und staune – zu den Wettermeldungen von Claudia Kleinert nach den Tagesthemen…(Im Süden Deutschlands: Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 100 – 160km/h am 22. Sept. 2018)

 

Unser nächstes Ziel heißt Camden, das 413 km weiter nördlich, bereits in Maine liegt.

Auf dem Weg dorthin passieren wir Plymouth, dessen Besichtigung buchstäblich ins Wasser fällt. Die Mayflower II, ein Nachbau des kleinen Schiffes, mit dem die Pilgerväter ihre schicksalsträchtige Ozeanüberquerung wagten, um letztendlich hier an Land zu gehen, liegt im Dock zur Restaurierung.  Lediglich auf großen Holztafeln wird die entbehrungsreiche Ozeanüberquerung der „Religionsflüchtlinge“ geschildert.

Die „Plimoth-Plantation“, der authentische Nachbau der ersten englischen Siedlung in Gestalt eines Freiluftmuseums, in dem Schauspieler originalgetreu das Leben und Arbeiten der ersten Siedler darstellen, ersparen wir uns wegen wolkenbruchartiger Regenfälle.

 

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