20160107 Erholsame Tage…

Sylvester feiern wir auf Union Island. Am Neujahrstag geht’s zurück in die Cays.
Wir ( Zwei von der PIA und die drei Obelixens) erleben dort tolle Tauch- und Schnorchelgänge, kleine Inselbesteigungen und Dinghifahrten in pechschwarzer Nacht bei viel Wind und noch mehr Welle aber immer in allerbester Stimmung.

Seit zwei Tagen liegen wir nun in der Saline-Bay, der Bucht im Süden von Mayreau und….lassen die Seele baumeln.

Nach drei Tagen in den herrlichen aber sehr windigen und welligen Cays fühlen wir uns hier wie eine Ente im Teich. Strahlend blauer Himmel, Sonne, angenehme Temperaturen, keine Wellen, mäßiger Wind und wenige Bootsnachbarn.

Ein Spaziergang über den Inselberg weht würzigen Kräuterduft in die Nase, zeigt frisches, üppiges Grün allüberall, gewährt herrliche Ausblicke auf die umliegenden Inseln und bringt uns schließlich in die, im Norden gelegene Saltwhistle Bay, die durch einen schmalen, Palmen-bestandenen Landstreifen von der Luvseite der Insel getrennt ist. Auf dieser Seite: etwa 30 Kitesurfer.

Könner toben sich aus, Anfänger plagen sich z.T. ziemlich vergeblich mit dem windgierigen Ungetüm herum… Auf der Leeseite: 20 Catamarane – wie Reihenhäuser auf dem Wasser – fast aneinander geschmiegt…

Die Crews tummeln sich am Strand (mit allerfeinstem weißen Sand), sitzen in den Bars oder schlendern an den Souvenirständen entlang…

Kuriositäten am Rande:

Unsere Bar:

Wir freuen uns, über den Berg wieder in unsere ruhige Bucht zurückkehren zu können.

Hinter dem nördlichen Zipfel von Union Island geht die Sonne unter, just als wir den Sundowner im Glas haben.

Heute Morgen 8.00h.

Ein Ausflugskatamaran von Union Island rauscht heran. Das Großsegel saust herunter, der Cat fährt unmittelbar vor dem Dinghi-Anleger eine Wende, fährt rückwärts an ihn heran, ohne jedoch anzulegen und man schmeißt förmlich Kisten und Kasten auf den Steg. Allmählich vom Strand wegdriftend, muss er das Manöver dreimal wiederholen, um alle mitgebrachten Schätze – wie auch Steeldrums – entladen zu können. Dann rauscht er davon.

Unser erster Gedanke: Heute, Kinder, wird’s was geben…

Um 9.00h bekommen wir Besuch von Chris. Er liegt mit seiner „All-In“ neben uns, kommt aus der Nähe von Koblenz und möchte Bücher tauschen oder verschenken (wie das bei Langzeitseglern so üblich ist).
Er kennt sich mit der Insel und ihren Bewohnern sehr gut aus und hat uns viel zu erzählen. Er weiß auch, dass das geschäftige, morgendliche Treiben mit der „Wind Star“ zu tun hat, einem exclusiven, Kreuzfahrtsegler, dessen vier Masten hinter dem Landzipfel der nächsten Bucht herausragen.

Ein Rettungsboot nach dem anderen tuckert aus der Nachbarbucht herbei und entlädt die Exclusiv-Urlauber am Dinghi-Steg. Wir staunen nicht schlecht, als wir erkennen können, was sich während unseres Morgenplausches am Strand so alles getan hat: Etwa 30 königsblaue, große Sonnenschirme sind – eher als Windschutz – mit der Öffnung zum Strand hin, schräg in den Sand gesteckt, königsblaue Liegen mit matt-golden schimmernden Füßen und farblich passenden Strandlaken warten auf die Benutzer, die Strandbar, ein weißes Zelt, hält alles für den Durstigen bereit und die Klänge der Steelband überziehen angenehm die Bucht.

Auch der Drang, sich sportlich zu betätigen, kann befriedigt werden. Während die wohl etwas älteren Herrschaften an der Wassergymnastik im seichten Wasser teilnehmen, kurven die jüngeren auf Wasserskiern um uns herum, paddeln flott oder ein wenig ungelenk auf „Stand-up“ Brettern in die Bucht hinein oder fahren in Zweier-Kajaks umher.
Ein solcher nähert sich uns, besetzt mit zwei Ladies mittleren Alters.
„Oh, sorry, wir mussten mal ein wenig näher an euer Schiff herankommen. Es gefällt uns so gut. Habt ihr das hier gechartert?“
„ Nein, es gehört uns.“
„Ach, habt ihr das hier gekauft?“
„Nein, in Deutschland.“
„Und ihr seid etwa – all the way down – gesegelt??? Über den Atlantik??? Zwölf Tage ohne Unterbrechung?? Tag und Nacht… ihr könnt auf dem Schiff schlafen? (Ist das der Zweifel am Vorhandensein einer geeigneten Schlafkoje auf so einem kleinen Katamaran oder an der psychischen Stabilität der Eigner, in einer solchen Situation überhaupt schlafen zu können?) (Insgeheim warte ich auf die Frage: Ohne zwischendurch zu ankern ? Aber die kommt nicht. Da kennen sich die Ladies wohl aus…) Ja und euer Motor? Die Frontfrau deutet auf den Außenborder, der am Heck angebracht ist. „Nein, das ist der Motor fürs Dinghi.“ In jedem Rumpf befindet sich ein Motor für den Cat.
„Aha“ , irgendwie ungläubiges Staunen…

„Wir sind von der „Wind-Star“, 120 Gäste und 97 Menschen vom Personal kümmern sich um unser Wohlergehen. Das ist wirklich sehr angenehm. Oh Yeh! Have a nice day and take care!“

Ende der Strandparty. Das letzte Rettungsoot kehrt mit seinen wohlbehüteten Gästen zum wartenden Viermaster zurück.

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