29.07.2012: Der Tag der Abreise

Frühstück an Bord, danach Eintreffen der Freunde, die erfreulicherweise alle gekommen waren, um uns bei den Aufräumarbeiten zu helfen. So waren auf dem „Festplatz“ im Handumdrehen alle Spuren des gestrigen Tages beseitigt, während Peter und ich das Schiff aufklarierten.
Rita brachte einem blitzartig zusammengestellten Gäste-Orchester die Flötentöne bei. Etwa 40 Flöten wünschten uns mit „Wiegende Wellen auf wogender See“ eine angenehme Reise…

Auch Peter brachte die Gästekehlen zum Schmettern: Alle ließen die Pia hochleben und wünschten ihr und uns allzeit gute Fahrt.
Um 14.00h öffneten sich die Schleusentore für uns (hoffentlich für lange Zeit) zum letzten Mal. Einige Freunde begleiteten uns noch – überall auf dem Schiff verteilt – in die Schleusenkammer.
Der letzte Quadratmeter physischen Beisammenseins schwand mit dem Hinaufklettern der Schleusenleiter….
Mit dem Öffnen der Schleusentore drängte sich hier und dort auch ein wenig Wasser durch die Tränenschleusen…<
Gefühlte 1000 Arme winkten uns zu. Wir konnten – was uns den Abschied ein wenig erleichterte – 12-armig zurückwinken, da Philipp und Lena sowie Isabel und Klaus uns noch bis Helgoland begleiteten.
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, zumindest zwei der 12 Hände am Steuerrad zu lassen, da sich wenige Meter hinter der Schleuse erwies, dass die uns zum Schluss noch zugeworfene Handbreit Wasser unter dem Kiel nicht ausreichte, um über den Schlick an ‚steuerbord‘ hinweg zufahren…..
Da hieß es: Rückwärtsgang rein, raus aus dem Schlick und mit neuem Anlauf raus auf die Nordsee.
Wahrscheinlich strapazierten wir die Winkarme unserer Freunde und Verwandten bis aufs Äußerste, da die Crew – bezüglich der Segelsetz-Geschwindigkeit – noch etliche Übungseinheiten absolvieren muss.
Die Fahrt nach Helgoland war wenig spektakulär. Dennoch hatten wir eine nicht ganz angenehme Welle, die es die weniger Seefesten doch vorziehen ließ, sich in die Horizontale zu begeben zum wellenergebenen Dämmerschlaf.
Nach dem Anlegen im Helgoländer Hafen konnten wir in Genüssen schwelgen, die durch die „Delikatess-Geschenke“ der Freunde hervorgezaubert wurden.
Angenehm gesättigt und zufrieden über den ersten Segeltag auf der Pia, fielen wir todmüde in die Kojen.
Montag und Dienstag waren für Inselbesuche eingeplant, die uns aber – im wahrsten Sinne des Wortes – mit Schietwetter bedachten. Dunkle Wolken, Gewitter, kurze, heftige Regengüsse und Starkwindböen, die uns (vor allem aber Isabel) mit verquirltem Basstölpelmist besprenkelten, machten den Inselrundgang – nicht nur in der Erinnerung – sondern auch geruchsmäßig – zu einem nachhaltigen Erlebnis.
Klaus musste uns leider bereits am Montagnachmittag verlassen, Philipp und Lena gingen am Dienstag von Bord, Isabel wird uns noch bis Freitag begleiten.
Danach wird dann die hoffentlich erquickliche und erlebnisreiche Geschichte des alten Mannes, der steinalten Frau und des ewigen Meeres auf der wackeren PIA beginnen…

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