20190506 Aussichten – Einsichten – Zukunftsvisionen

Seit 19 Tagen sind wir wieder in den USA, vor 14 Tagen in die PIA eingezogen, wo wir seitdem „unter der Haube“ leben, in die wir drei Gucklöcher geschnitten haben, um eine „grandiose“ Aussicht zu genießen…

Ausblicke

Die Aussicht aufs Wasser und in selbiges hinein gehoben zu werden ist verstellt von zwei Katamaranen, an denen Restarbeiten ausgeführt werden….

Dafür gibt es jede Menge Einsichten, Draufsichten und Übersichten, die viel Arbeit verheißen. Wo bleibt die Zuversicht???

Eine erste, flüchtige Inspektion der PIA zeigt keine besonderen Auffälligkeiten, bis auf zwei kleine Risse am Heck, denen wir zunächst keine besondere Aufmerksamkeit schenken.

Bei genauerem Hinsehen aber erkennen wir, dass sowohl die Spannschraube des BB-Wantes stark verbogen ist, als auch der gleichseitige  Bugkorb.

Starke Kräfte müssen da eingewirkt haben…

Das muss beim Rangieren der Boote im Winterlager passiert sein. Die Reparaturkosten werden von der Werft übernommen.

Die von der Fahrwassertonne derb geküsste Stb.-Seite ist vom Tausendsassa Nick perfekt repariert worden. Nicht die geringste Spur einer Kollision ist mehr zu erkennen.

Dafür gibt’s nun zwei weitere Baustellen: Vom Bad aus erkennen wir ein schmales braunes Rinnsal, das sich seinen Weg von unterhalb der Deckenpaneele in die Seitenverkleidung gebahnt hat.  Die böse Ahnung: Wasser konnte – durch Risse am Fuß der Relingsstütze – ins Holz eindringen. Die Probebohrung zeigt es: Der Bohrer flutscht nur so durchs marode Holz und gewährt Durchblick ins Bootsinnere…

Nick bei der Arbeit…
Durchfeuchtete Späne…

Schlimmer noch erweisen sich die Baustellen am Heck. Das, was wir beim Öffnen des bösen Risses an der Außenkante des Hecks vorfinden, wirkt harmlos im Vergleich zu dem Krater, der sich unter dem Haarriss auftut.

Aufbohren des kleinen Haarrisses…

Hydraulikstempel ausgebaut, Seitenwand wird entfernt…

Die Trennwand zwischen den Stufen zur Passerelle und dem Gehäuse des Hydraulikzylinders ist komplett morsch. Wo ist das eingedrungene Wasser und woher kommt es?

Die erste Frage beantwortet sich teilweise beim Blick durch die Inspektionsluke am oberen Rand des Motorraumes. Eine Dampfsauna!  Wassertropfen glitzern an Wänden und Decke.

Sägegeräusche, danach ein plötzliches, lautes „Wow“ von Peter und Nick, Pumpengebrumm und starkes Wasserrauschen lassen mich hochschrecken.

Nick hat eine zweite Inspektionsluke vom Motorraum in die Trennwand zum Heck gebohrt, Wassermassen schießen in den Motorraum, die Bilgenpumpe springt sofort an und pumpt ca. 80 l Wasser nach draußen. Oh,Oh!!!

Der Einblick ist da (…und was für einer!!!!);

Der Durchblick fehlt;

Der Lichtblick: Wir haben Nick…

Der entfernt alle maroden Hölzer, zwei Tage laufen die Trocknungsgeräte, dann wird geschliffen, gespachtelt, mit Gewebe verstärkt und lackiert….

Schöne Einblicke in die Arbeit eines Profis…

Schaden behoben, perfekt erneuert, 1. Lackschicht aufgebracht…

 Peter widmet sich indes der Stb.-Heizung, die uns beim Anlaufen stark einnebelt. Einen Tag braucht er für Ausbau, Zerlegen in Einzelteile, Einsetzen von Ersatzteilen und Wiedereinbau.

Alt und neu…der Brennkappenvergleich…

(Danach hätten Weicheier – sollte es solche an Bord der PIA geben – wieder die Möglichkeit, morgens im vorgewärmten Bad die Morgentoilette zu betreiben.)

Der komplett verregnete Sonntag scheint geeignet, das seit drei Jahren  vor uns hergeschobene Projekt der Toilettenauswechslung in die Tat umzusetzen. Die eigentliche Toilette bleibt,

Vakuumbehälter und Pumpen-Sensibelchen: Eigentlich schön anzuschauen…

Vakuumbehälter und Pumpe fliegen raus und werden durch eine elektrische Zerhackerpumpe ersetzt, die hoffentlich auch das, was nicht in Atomteilchen zerkaut wurde, zuverlässig zerhackt und in den Fäkalientank befördert.

Die neue Zerhackerpumpe…

Der Probelauf – in der Versuchsanordnung –  gelingt….

Zu Peters wahrem Hobby scheint sich allerdings das Basteln an der Elektrik zu entwickeln. Stundenlang liegt er – höchst unkomfortabel und seltsam verdreht- in der Hundehütte unter der Navigation, prüft den Verlauf von Kabeln, trennt sie, sucht nach Möglichkeiten, neue Kabel z.B. für das zweite Echolot und dessen Anzeigeinstrument zu verlegen, bringt eine Ladestation für die diversen Laptops an mit zentralem Schalter und sinniert auf langen Autofahrten (oder vielleicht sogar nachts im Schlaf!!!) über neue elektrische Finessen oder Vereinfachungen in der Bedienung vorhandener Geräte.

So fließt die Zeit dahin…

Crab Apple???

Und wenn der letzte Baum die letzte Blüte abgeworfen hat und das frische Frühlingsgrün sich in dunkleres Sommergrün wandelt, dann werden wir hoffentlich im Wasser sein und vom baldigen Ankern zu Füßen der „Miss Liberty“  in New York träumen können.

– ohne Worte –

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.