20131029 Madeira mit Isabel und Klaus

2013-10-28
Montag, der 28. Oktober 2013

Der Bootsalltag hat uns wieder! Neun wunderschöne Tage mit Isabel und Klaus gehören der Vergangenheit an. Aber alles der Reihe nach, schließlich liegen 12 Tage zwischen dem letzten und dem jetzigen Beitrag.
Das Wasserpumpendesaster ist zwar immer noch nicht final gelöst aber mit ein wenig Umsicht und Vorsicht können wir erreichen, dass der Wasserfluss nicht abreißt und damit das umständliche Ansaugen entfällt.
Calheta, der Hafen, der ursprünglich für eine längere Liegezeit geplant war, erweist sich als sehr unruhig mit ständig auf und ab schaukelnden Pontons, hat aber zwei hübsche, kleine, künstlich angelegte Strände (mit Sand aus Marokko), die – von Wellenbrechern geschützt – von herrlich blauem Atlantikwasser umspült werden.
Wir freuen uns auf die Rückfahrt nach Quinta do Lorde, die zwar düster, stürmisch, wellig und total verregnet ist, in der Nacht (zum Samstag) – mit der Ankunft von Isabel und Klaus – aber eine schöne Aufheiterung erfährt.
Gleich nach dem Samstagsbrunch tuckern wir in Richtung Cabo Sao Lourenco, um dort zu ankern.

Nach einem ersten Bad im tiefblauen Atlantik muss sportliche Betätigung her, d.h. Wandersachen in den blauen Plastiksack, Übersetzen zum Felsenufer, rein in die Wanderklamotten, rauf zum Cap und vice versa zurück zum Schiff, diesmal schwimmend. Nach 2 ½ Stunden sind die Beiden wieder da und wir genießen einen stimmungsvollen Abend vor Anker.
Am Sonntag ist Schnorcheln angesagt.

Peter benutzt zum ersten Mal das Geburtstagsgeschenk der Kinder, eine Unterwasserkamera.


Vor der Linse tummeln sich kleine, bunte Fische


und… siehe da…(gut getarnt) auch größeres Meeresgetier.

Abends geht’s zurück in den Hafen, da wir ab Montag, zur Erkundung der Insel, ein Auto gemietet haben. Auf dem Programm stehen Funchal, Osten, Norden und Süden der Insel, 2-3 Wanderungen entlang der Levadas (Madeiras ausgeklügeltem Bewässerungssystem, das das Wasser über schmale Kanäle vom Berg in die Plantagen führt)und eine Fahrt mit dem Korbschlitten.
Madeira, die Blumeninsel, die im Frühjahr mit überbordender Blüten- und Farbenpracht den Besucher begeistert, erweist sich im Herbst immer noch als üppig grün, von Bananen- und Zuckerrohrplantagen überzogen, als wahres Wanderparadies.
Impressionen unserer ersten Wanderung, die im Wanderführer als die „Spektakulärste“ beschrieben ist, bedeuten: Erleben mit allen Sinnen:


Würziges, Frisches, Feuchtes, Blumiges für die Nase, …


rieselndes, leise fließendes, rauschendes und tosend zu Tal stürzendes Wasser für die Ohren,


grandiose Berglandschaften und steil abfallende Schluchten fürs Auge und feuchte, leuchtend grüne, würzigen Duft verströmende Kriechfarn- und Mooskissen für die streichelnde Hand…
Leider ist das Wetter nicht uneingeschränkt schön. Starkwindböen fegen über die Insel und treiben dicke Regenwolken von Norden herüber, die sich am Gebirge im Inselinneren abregnen. So müssen wir auf die Wanderung der 25 Quellen verzichten, da ein Erdrutsch die Zufahrt zum Ausgangspunkt unpassierbar gemacht hat.
Die Ersatz-Wanderung führt uns durch das einzige kleine Weinanbaugebiet an der Südküste Madeiras zur steilsten und höchsten Klippe Europas.


…wenn’s hinter dem Rücken 580m senkrecht nach unten geht…

Neun Tage, die wie im Flug vergingen und einen schönen, stimmungsvollen Ausklang finden beim Sonnenuntergang auf den Mauern des Forts über Funchal und einem abschließenden, köstlichen Abendessen im „Riso“. Das Restaurant, wie ein Adlerhorst, hoch über dem Atlantik an die Felskante gesetzt, Meeresrauschen tief unter uns, asymmetrisch gespannte, weiße Segel über uns, macht der doppelten Bedeutung seines Namens alle Ehre: Es zaubert ein „Lächeln“ auf die Gesichter beim Verzehr der ausgefallenen „Reis“-Spezialitäten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.