Eine Woche Lissabon im Sechserpack…

…so war’s geplant.
Aber miserables Wetter und Verzögerungen bei der Motorwartung verhindern das rechtzeitige Auslaufen aus Porto.

Unsere Freunde Brigitte, Eli, Dieter und Dieter landen am Montagabend (11.03.2013) in Lissabon und müssen – statt bei uns auf der Pia – im Hotel übernachten. Da wir die wenigen Tage mit ihnen gemeinsam genießen wollen, nehmen wir kurz entschlossen den Zug nach Lissabon und sitzen am Dienstagmorgen um 9.30h – munter plaudernd – zusammen am Frühstückstisch.

Auf Schusters Rappen erobern wir die Altstadt: Über prächtige Boulevards mit imposanten Gebäuden und noblen Geschäften in die quadratisch angelegte Unterstadt mit winzigen Läden, die Artikel aus tausend und einer Nacht, fein säuberlich sortiert, in Holz-Schubladen und –Regalen anbieten; hinauf in die Oberstadt mit dem mehr als 100 Jahre alten, schmiedeeisernen, filigranen


Elevador Santa Justa

wieder hinunter, um von dort die historische, pittoreske Straßenbahn hinauf zum Kastell zu nehmen.
Quietschend und kreischend schiebt sie sich, ein wenig wackelnd, den Berg hinauf und nimmt uns – auf knarrenden Holzbänken sitzend – mit. Von der weitläufigen Terrasse des Kastells bieten sich herrliche Ausblicke auf die Stadt und den Tejo.

Der erneute Abstieg schließt eine kleine Stärkung ein

und den Besuch der Kathedrale, um dann durch das Gassengewirr der Altstadt zum Ufer des Tejo, auf den „Schlossplatz“ Lissabons zu gelangen. Königlich gelbe Gebäude mit schattigen Arkaden flankieren die Seiten des riesigen Platzes und boten, mit dem in die Stadt führenden Triumphbogen, den – über den Tejo anreisenden – gekrönten Häuptern einen würdigen Empfang.
Wir treten – mit einem letzten Abstecher ins Traditionscafé „Brasileira“ – den Rückweg ins Hotel an und sitzen anschließend – mit schönen Eindrücken des Tages im Kopf und gefühlten, deutlich abgelaufenen Schuhsohlen – ein wenig matt beim Abendessen.

Am Mittwoch ziehen uns zwei historische Juwele in ihren Bann: Das prächtige Hieronymuskloster mit dem doppelstöckigen Kreuzgang, in dessen Refektorium (mit atemberaubender Akkustik) das von unseren Freunden vierstimmig vorgetragene „Laudate omnes gentes…“ bei allen Zuhörern wohlige Schauer über den Rücken laufen lässt. Unvergesslich!!!

Auch die integrierte Kirche Santa Maria bezaubert mit ihren achteckigen, schlanken, sich zum Gewölbe hin palmenartig öffnenden Säulen.

Nach kurzer Stärkung geht’s zum Torre de Belem, einst Startpunkt der Seefahrer und Symbol für Portugals Zeitalter der Expansion. Wie das Kloster ist er im manuelinischen Stil erbaut und bietet von seiner Terrasse, den Balkonen und Loggias herrliche Ausblicke über die Stadt und den Tejo.

Zum Schluss besichtigen wir noch das Denkmal der Entdeckungen, das einer Caravelle nachempfunden ist und an dessen beiden Seiten sich – schräg zum Bug hin orientierend – die Statuen portugiesischer Helden aus dem Zeitalter der großen Entdeckungen befinden.

Donnerstag: Der letzte Tag in Lissabon ist angebrochen. Heute steht der moderne Teil der Stadt auf dem Plan. Wir fahren zum ehemaligen Expo-Gelände, an das sich heute ein schickes Wohnviertel anschließt. Der zentrale Bahnhof Oriente, vom Star-Architekten Santiago Calatrava entworfen, lässt mit seiner filigranen Dachkonstruktion aus weißen Stahlbögen nicht nur Architektenherzen höher schlagen.

Mit der Seilbahn geht’s – am Tejo entlang – zum Torre Vasco da Gama. Sein 140m hoher Betonmast – mit weißen Stahlstreben verstärkt – erinnert an ein geblähtes Segel und beherbergt seit kurzem ein Luxushotel, das in Form und Namensgebung „MYRIAD“ Assoziationen zum „Burj al Arab“ in Dubai hervorruft.

Wir lassen uns einen Kaffee auf der schicken Terrasse über dem Wasser und die Besichtigung des Hotels, die uns vom Manager angeboten wird, nicht entgehen. Es gäbe Schlechteres, als ein paar Wellnesstage hier zu verbringen….

Wir müssen uns beeilen, den 14.OOh Zug nach Porto zu erreichen. Nach dem „Einchecken“ auf der Pia machen wir (bei hereinbrechender Dunkelheit) noch eine kurze Rundfahrt auf dem Douro. Porto mit seiner schönen, nächtlichen Beleuchtung und den, durch selbige gekonnt akzentuierten, historischen Bauwerken ruft bei uns inzwischen heimatliche Gefühle hervor.
Auch heute fallen wir ziemlich müde in die Betten.

Nach ausgiebigem Frühstück

werden unsere Freunde (in Porto) zum 2. Teil des Touristik-Programms geschleift.
Im flotten Fußmarsch erlaufen wir einen Teil der Sehenswürdigkeiten Portos, um nachmittags an einer Führung in der von Rem Koolhaas raffiniert entworfenen Casa da Musica teilzunehmen und abends dort sehr gut zu essen.


Männer im Café Majestic beim Aperitif…


Frauen beim wärmenden Tee im Interconti…

Der Samstag, Tag der Abreise unserer Freunde ist gekommen. Natürlich kann man Porto – ohne eine Degustation des weltberühmten Portweines – nicht verlassen. Also nehmen wir die – in Kombination mit Pralinen verschiedener Geschmacksrichtungen – beim Portweinproduzenten Cruz.
Danach genießen wir das Essen im Restaurant der Kellerei Taylor´s mit Blick über Vila Nova de Gaia auf Porto und dann… steht schon das Taxi an der Marina, das unsere Freunde abholt…


Im Gegensatz zum Start unserer Reise sind Peter und ich nun diejenigen, die den Freunden und damit wunderschönen, viel zu schnell vergangenen Tagen hinterher winken müssen.

Eine Antwort auf „Eine Woche Lissabon im Sechserpack…“

  1. Vielen Dank! Liebe Dorothée,
    in wieder unvergleichlicher Weise hast Du die wunderschönen, intensiven Tage mit Euch in Lissabon/Porto Revue passieren und sie damit noch unvergesslicher werden lassen als sie es ohnehin wären. Hab ganz vielen Dank dafür!
    Eure so herzliche, unkomplizierte und wohltuende Gastfreundschaft hat aus einer Städtereise etwas ganz Besonderes gemacht!
    Wir wünschen Euch schöne Tage mit Philipp und Lena bei dann hoffentlich warmem Wetter und günstige Winde für die Weiterfahrt
    Alles Liebe Dieter und Eli

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