20180303 Bevor es weitergeht…

Eine kleine „Nachlese“

Das Blogschreiben ist schon so eine Sache. Sind die Erinnerungen frisch, könnte ich sie schnell in Worte fassen und „zu Papier“ bringen, wenn sich da nicht regelmäßig der innere Schweinehund melden würde mit Argumenten wie: zu müde, zu hungrig, späte Sightseeing-Tour, Gäste an Bord oder ein zu vorzeitiger karibischer Sundowner, der das Hirn vernebelt und den Tatendrang rapide gegen Null schrumpfen lässt.

So geraten die kurz und knackig geplanten Lesehäppchen meist zu etwas längeratmigen Geschichten, die zur Veranschaulichung natürlich mit Fotos bestückt sein sollten. Diese dann aus dem Mega-Wust des laienhaft „Geknipsten“ herauszufiltern und dem Blog anzupassen wird immer zu einer zeitraubenden Angelegenheit.

Daher gibt es erst jetzt die Nachlese zu unseren ersten USA-Erfahrungen.

 

24.Mai 2017: Die Einreise nach Amerika

„Das ist nicht trivial“, sagt Frank.

Das oberste Gebot: Die Reihenfolge. Die muss penibel eingehalten werden.

  1. Einklarierungsflagge setzen
  2. Festmachen am Steg einer Marina.
  3. Die Immigration anrufen und sich eine Nummer geben lassen für die

Einklarierungsformalitäten.

  1. Immigration und Zoll persönlich aufsuchen.
  2. Mit der erhaltenen Nummer sowie dem Reisepass incl. des Visums für die USA und den Bootspapieren einklarieren und das Cruising-Permit beantragen.
  3. Nach der Rückkehr zum Schiff: Einklarierungsflagge gegen USA-Flagge austauschen.

Bereits um 7.00h morgens ist Punkt 1 erledigt. Frank hat versucht, einen Liegeplatz in der Marina für uns zu organisieren. Leider erfolglos. Es gibt keinen für einen Katamaran.

Aber Verbindung mit dem Land muss man unbedingt haben, um beim Antrag auf Einreise den Behörden die Möglichkeit zu geben, das Boot zu kontrollieren. Also steuern wir trotzig die Marina an. Tatsächlich: kein Platz!!! Die einzige freie Stelle am langen Kopfsteiger der Marina ist die Tankstelle. Da machen wir fest. Der Tankwart ist nicht zu sehen. Peter telefoniert mit der Immigration, um sich die „Bearbeitungsnummer“ geben zu lassen. In dem Moment kommt der Tankwart und fragt mich, ob wir tanken wollen.

Ja, tanken wollen wir auch aber in erster Linie mal für eine Stunde hier festmachen, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Freundlich ist der Gesichtsausdruck des Mannes nicht aber als er hört, dass wir 200l tanken wollen und Peter bereits die Bearbeitungsnummer hat, fordert er uns auf, in sein „Golf-Car“ zu steigen. Er bringt uns fix zur Immigration, wo wir die ersten sind, flott bedient werden und (nach der Beantwortung von vielen Fragen, dem Ausfüllen diverser Formulare, Abgeben von jeweils vier Fingerabdrücken und der Aufnahme eines Fotos) mit unserem Cruising-Permit (37,-USD), das uns erlaubt, für 1 Jahr die USA per Boot zu bereisen, nach genau einer Stunde wieder an Bord der PIA sind.

Die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz gestaltet sich schwierig. In der Nähe von Obelixens wird das Wasser sehr schnell sehr flach, am Heck der PIA steigen bereits Sandwolken auf, um das Peanut-Island herum ist’s unmöglich. Wir finden letztendlich auf der anderen Seite des Inlets einen Platz. Ungemütlich starke Strömung, starker Wind und starker Regen. Heißt Florida uns so willkommen??? Aber unser Anker hält (stark!!) und wir legen uns – angekommen im XXL-Land – erstmal aufs Ohr.

Um 19.00h gibt’s ein sehr fröhliches Wiedersehen mit leckerem Essen und gutem Wein bei Obelixens.

Die beiden sind seit einer Woche hier, haben ein Auto gemietet und führen uns am nächsten Tag in die amerikanische Lebensart ein: Telekommunikation und Internet, Auto anmieten, Fahren, Verkehrsregeln, Einkaufsmöglichkeiten etc. Wie die Landpomeranzen, die zum ersten Mal in eine Großstadt sehen, kommen wir aus dem Staunen über die in diesem Land üblichen Dimensionen nicht mehr heraus. Tante Emma-Läden: ausgeschlossen! Es gibt riesige Malls mit 50 und mehr Geschäften darin, umgebende Parkplätze, die einen 5-10min. Marsch bis zum Eingangstor der Mall erfordern; aber alles auf der grünen Wiese, weit ab vom Stadtzentrum oder fern von einer Marina. Ohne Auto ist man aufgeschmissen, ohne Kreditkarte auch. Bargeld? Das gehört doch ins letzte Jahrhundert! Außer Wasch- und möglicherweise Parkautomaten wird hier alles mit Kreditkarten bedient. Als erschwerend erweist sich die Tatsache, dass jeder Amerikaner davon ausgeht, dass alle Touristen selbstredend Englisch sprechen und auch den übelsten amerikanischen Dialekt – maschinegewehrartig gesprochen –verstehen.

Umfassend und gründlich werden wir von Frank und Brigitte in die Dos und Don‘ts dieses Landes eingewiesen, mit Tipps Tricks versorgt und erkunden am darauffolgenden Tag die Einkaufsmöglichkeiten um Westpalmbeach herum.

Zwei weitere Tage nutzen wir das Auto, um Dinge einzukaufen, die zwar nicht lebensnotwendig sind, das Leben aber ziemlich versüßen (vor allem, wenn man lange darauf verzichten musste).

Sieht man von den Preisen einmal ab, fühlt man sich wie im Schlaraffenland. Angesichts der qualitativ und quantitativ erstklassig bestückten Obst- Gemüse- Käse- und Frischwarenabteilungen, kann man sich nicht vorstellen, dass die meisten Amerikaner gerne einen Bogen um diesen Bereich machen, um sich den „Convenient Food“ Regalen zuzuwenden.

Unser Ankerplatz gewährt uns einen Blick auf die Bebauung der Ufer des ICW. Eine Villa der Extraklasse reiht sich an die nächste.

Vor jedem dieser noblen Anwesen liegt die entsprechende MotorYacht bzw. das Beiboot, das die Inhaber zu Selbiger bringen kann. In unmittelbarer Nachbarschaft übrigens liegt die futuristisch anmutende Megayacht von Steve Jobs.

Die „VENUS“ von SteveJobs

Westpalmbeach – mit seinen ausufernden Vororten – ist lediglich der Vorort zu PalmBeach, dem Spielplatz und Seniorensitz des amerikanischen Geldadels, der exclusiven Oase der Reichen mit pompösen Villen hinter manikürten Hecken, luxuriösen Geschäften aber auch stillen Alleen.

In den nächsten Tagen besuchen wir die südlich von Westpalmbeach gelegenen Strände Delray Beach und Boca Raton, die man zum Baden aber nicht zum Flanieren nutzen sollte. Es ist sehr, sehr heiß, kein Lüftchen regt sich, Schattenplätze kaum vorhanden, Parkplätze dito..

Deerfield Beach

 

FlyBridge…

mit Angelbegeisterten…

Am Wochenende geht’s bei uns zur Sache. Der Memorial Day, an dem man in den USA der Kriegsopfer gedenkt (Flaggen auf Halbmast, Paraden und Kriegsgräberbesuche), fällt in diesem Jahr auf einen Montag.

Der Memorial Day gilt allerdings auch als Beginn des Sommers, den Familien und Feierfreudige gerne nutzen zu ersten Bade-, Picknic-, Grillaktivitäten und Bootsausflügen. Und wie schön, dass der Gedenktag diesmal das Wochenende verlängert. Nichts bietet sich da mehr an, als WestPalmBeach mit seinem kleinen, mitten im ICW liegenden Peanut-Island. Bereits am Samstag werden die Strände der kleinen Insel zu Grillgelagen genutzt. Am Sonntag sind die Strände des Inselchens hoffnungslos überfüllt. Dicht an dicht liegen die Boote am Strand. Unterschiedliche Musik dröhnt von jedem Schiff. Gefeiert, getrunken und gesungen wird auf den Booten, unter überdimensionalen, an hohen Stangen auswehenden „Stars and Stripes“ oder im Wasser stehend.

Sheriffs patroullieren zu Wasser und in der Luft und greifen ein, wenn es zu laut wird oder übergriffig. Wir sitzen auf der Obelix in der allerersten Reihe und können das Spektakel – fast mittendrin – genießen.

Sheriff der Marine Unit

Sheriff der Lüfte

 

Am 30.Mai verlassen wir WestPalmBeach. Die lange Skyline dieses Ortes sieht vom Wasser aus betrachtet irgendwie sehr ästhetisch aus.

Den nächsten Stopp machen wir in Fort St. Pierce, spielen ein wenig Robinson auf dem ursprünglichen Inselchen, vor dem wir ankern und brechen am nächsten Tag auf in Richtung St. Augustine.

Unterwegs nach Fort Pierce…

Wurzelwerk…

Wir legen wieder eine Nachtfahrt ein und haben ab 5.00h morgens ein ziemlich ungutes Gefühl wegen der enormen Gewitter, die sich wenige Meilen östlich von uns austoben. Vorsichtshalber wandern Laptops, Tablet und Mobiltelefone in den Backofen. Aber wir bleiben verschont und können um 15.00h die wunderschöne (für uns geöffnete) Lionsbridge von St. Augustine passieren.

 

Wir sind angekommen am diesjährigen Ziel unserer Reise. Hier soll die PIA für die Hurricane-Saison an Land gestellt werden, weil wir – ab dem 1.Juli – für mindestens sechs Monate in der Heimat leben werden. Vier Wochen bleiben uns noch, um diese hübsche Stadt zu erkunden mit Ausflügen in die Umgebung und zu diversen anderen Attraktionen…

Das charmante Städtchen St. Augustine mit seinem dichten Stadtzentrum erinnert ein wenig an eine spanische Kleinstadt am Meer und hebt sich wohltuend von den weitläufig angelegten, sich an der Straße entlangziehenden Küstenortschaften ab. Man hütet und pflegt hier sehr sorgsam die Überbleibsel aus der spanischen Ära der Stadt. Alles hier befindet sich in „Walking Distance“ und wird auch von vielen Amerikanern zu Fuß!!!! erkundet. Kleine Gassen, begrünte Innenhöfe, Blumenschmuck an den spanischen Balkongeländern, weiße Schaukelstühle auf den Verandas (an Filme aus den Südstaaten erinnernd) an pastellfarbenen Hauswänden wuchernde Bougainvilleas in Weiß, Violett oder Orange…da geht das Herz auf. Es gibt unzählige Cafes, Bistrots, Restaurants (leider fast durchgehend mit allenfalls mäßigem aber preislich überaus gesalzenem Essensangebot) das berühmte Flagler College, das älteste Haus, das hölzerne Schulhaus, das span. Lazarett, die Festung San Marcos und die Kathedrale, Museen nach europäischem Geschmack aber auch „Ripleys Believe it or not“ mit viel Kitsch und unmöglichen Curiositäten.

 

Romantische Straßenbeleuchtung und Livemusik, die in vielen Kneipen geboten wird, Bars, in denen man – einen Apero schlürfend – von der Veranda des ersten Stocks einen Blick auf das Treiben in den Gassen werfen kann, machen den Altstadtbummel auch am Abend zu einem Highlight.

Mit einem Wort: Ein Ort zum Verlieben… Aber: es gibt viele Verliebte und man wundert sich, dass das Pflaster von den Myriaden und Hekatomben der Touristenfüße nicht glänzender poliert ist.

Kontrastprogramm: Disneyworld

Will man das Kind im Amerikaner verstehen, muss man wohl einmal in Disney World gewesen sein… Wir wollen das und mieten ein Auto.

Nach etwa zwei Stunden Fahrt haben wir das gigantische, perfekt durchgeplante und organisierte Imperium erreicht. Wir entscheiden uns für das „Magic Kingdom“ , einen der vier Themenparks und brauchen allein vom Parkplatz bis zum Eingang etwa eine Viertelstunde. Der genannte Eintrittspreis verschlägt uns die Sprache. 134,-USD/Person.

Unglaublicher Trubel und Gedränge wohin man schaut. Man sollte sich vorher genau überlegen, welche Attraktionen man unbedingt sehen möchte, weil man sich dann dort anmelden muss, um mit „VIP“-Gruppen (zu festgelegten Zeiten) hereingelassen zu werden und nicht ewig Schlange stehen zu müssen. Das gelingt uns nur zum Teil, da das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung macht. Es schüttet immer wieder wie aus Kübeln, so dass die Attraktionen im Freien wegen Rutschgefahr gesperrt werden.

Das Märchenschloss der Cinderella

Symbolträger

Allerorten: Triefende Nässe…

Furioses Ende unseres Besuches…

Unser Gesamturteil über das Magic Kingdom (Es gibt ja noch drei weitere Themenparks!!!): Der Park ist – nach wie vor – extrem gepflegt und man kann schon beeindruckt sein von den Plastikelefanten oder den Kautschukpiraten, (zur Aktualisierung übrigens mit dem Gesicht von Jonny Depp), die durch ausgefeilte motorische Steuerung feinste Bewegungen machen können und dadurch täuschend echt wirken; auch von den 3-D-Aktionfilmen, den sensationellen Achterbahnen oder von dem – wie geölt funktionierenden – Apparat von Disney World selbst: 60.000 Angestellte, die die Devise ‚Lächeln und positiv denken‘ verinnerlicht zu haben scheinen…

Aber 46 Jahre nach Eröffnung dieses Parks sind die Attraktionen, die damals ultra-innovativ waren und Erwachsene staunen ließen, heute wohl nur noch für Kinder äußerst aufregend.

Erstaunlich für uns bleibt dennoch das perfekt funktionierende, sich ständig weiter entwickelnde und sich immer wieder neu erfindende „Königreich der Mickey Mouse“…

Die kräftigen Regenfälle, die wir im Disneyland erlebten, ziehen weiter nach Norden. An drei Tagen hintereinander regnet es fast pausenlos. Ist das nun der Beginn der heißen, feuchten Zeit in Florida? Hier im Bojenfeld sieht’s trübe aus. Gefühlte 90% Luftfeuchtigkeit bei mehr als 30°C ohne Sonne. Das macht keine gute Laune! Die Boote drehen sich, an den Bojen hängend, zweimal täglich um 180° in der Strömung, das Wasser ist brackig-grün und lädt absolut nicht zu einem kühlen Bad ein. Lediglich die massigen Seekühe, deren Algen-bewachsener breiter Rücken des Öfteren neben unserer Passerelle auftaucht, scheinen das Leben zu genießen.

Uns kommen erste Zweifel, ob die Idee, die PIA hier zu lassen, eine gute war. Wie sollen wir die Segel trocknen, um sie nicht – Schimmel-gefährdet – im Schiff zu verstauen? Von der Werft erfahren wir, dass es an Land, wo die PIA stehen soll, weder Strom, noch Wasser gibt. Das heißt: für uns: kein Leben an Bord der PIA und das Betreiben eines elektrischen Entfeuchters unmöglich.

9. Juni: Abschiedsessen mit Frank und Brigitte. Es gibt Maine-Lobster mit brauner Butter und grünem Spargel… ein Vorgeschmack auf Maine, wo wir im August 2018 sein wollen… Fein!!!

Am nächsten Morgen entschwinden unsere Freunde auf der Obelix in Richtung Norden. Sie werden ihr Schiff in der Chesapeake-Bay an Land stellen.

Für uns beginnt die Vorbereitung der PIA auf ihre „Herrenlose Zeit“. In der Schwüle eine schweißtreibende Angelegenheit. Motor- und Getriebeölwechsel, mehrere Versuche, die Segel zwischen den einzelnen Regenschauern in der Sonne zu trocknen, um sie dann TROCKEN zu demontieren und verstauen zu können. Abbauen des LazyBags, des Baumes (weil die Versicherung es so will) und ständiges Umschichten feucht gewordener Polster, Kissen und anderer Dinge, die wir in der Achterkajüte, d.h. unserem neu eingerichteten Trockenraum stapeln. Abends sind wir total geschafft.

Am 20.6. wedelt ein Anruf von Frank mit Abwechslung. Er schwärmt von den Sumpflandschaften und schönen Wäldern, durch die sie gefahren seien, um nun in Beaufort, einer sehr hübschen, kleinen Stadt in South Carolina vor Anker zu liegen… Auto mieten, 360km auf endlos langen, geraden Landstraßen durch schier endlose Wälder und Sumpfgebiete gen Norden zu fahren, das erinnert irgendwie an Schweden. Die kühlende Klimaanlage täuscht darüber hinweg, dass die optisch nordische Frische hier durch feucht-schwüle Luft ersetzt ist.

Das geplante Abendessen im Ort fällt mal wieder buchstäblich ins Wasser. Wir bleiben an Bord der heimeligen Obelix und genießen Feines aus Brigittes Küche.

Unser Hotel gleicht einem kleinen, romantischen Traum… Weiße, gemütlich eingerichtete Holzhäuser um einen hübschen, üppig begrünten Innenhof angeordnet… Die ganze Stadt wirkt wie eine Oase der Ruhe und Gelassenheit…

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Obelixens verabschieden wir uns mal wieder voneinander.

Wir schauen uns noch die gediegenen Viertel von Beaufort an und sind begeistert von den wunderschönen Holzhäusern in moderner Architektur, den hochherrschaftlichen, alten Holzvillen, den gepflegten Gärten und alten Bäumen, die ihr Geäst über die Straße breiten.

Nachmittags treten wir die Rückfahrt in den Süden an, um noch eine Nacht in Savannah zu bleiben. Wieder eine wunderschöne Stadt am gleichnamigen Fluss (in Georgia), deren alte, gepflasterte Uferpromenade mit den historischen Baumwolllagerhäusern die Touristen in Scharen anlockt.

Das historische Viertel, früher das Herzstück der Stadt, weist nahezu jeden denkbaren Baustil auf, der im Verlauf des 18. Und 19.Jh Mode war. Die Stadt ist geometrisch in parallel verlaufenden Rechtecken angelegt, von denen etwa 20 als Parks daherkommen. Herrlich, unter den Schatten spendenden Bäumen zu flanieren, auf gepflegtem Rasen zu sitzen oder sich unter dem Sprühnebel der Fontänen abzukühlen. Viel zu wenig Zeit bleibt uns für die Cathedral of St. John und das Savannah College of Art and Design mit seinen wunderbaren alten Gebäuden…

Hier waren wir nicht zum letzten Mal.

Nun aber heißt’s zurück ins „harte Seglerleben“.

Los von der Boje und Fahrt zum Anleger der Werft, wo die PIA aus dem Wasser geholt werden soll.

Am 23.6. wird sie aus dem Wasser gehoben, zur Sicherung mit Gurten an Erdanker gebunden, wir ziehen bis zum 26.6 ins Hotel, räumen tagsüber das Schiff auf, bauen alle „losen“ Teile ab, machen alles – so weit wie möglich – Hurrican-fest, wuchten das Beiboot ins Netz, stellen Entfeuchtersalz auf, packen die Koffer, streicheln am Morgen des 26.Juni unsere PIA ein letztes Mal und hoffen, dass wir sie wiederfinden, wie wir sie verlassen haben…

NACH GENAU SIEBEN MONATEN IN MANNHEIM

Der fromme Wunsch geht nicht ganz so in Erfüllung, denn Hurrican Irma hatte es wohl auf die Flügel unseres Windgenerators abgesehen, sie abgerissen und die Backstagen, die Peter zur zusätzlichen Sicherung an die Erdanker gebunden hatte, sind gerissen. Die Abdeckung vom Beiboot hängt in Fetzen herunter, an Deck abgerissene Palmwedel, Palmfrüchte viel Schmutz und Sand in allen Ritzen und Fugen. Der Steuerbordrumpf, der immer dem Norden zugewandt war, zeigt Schimmel.

Nun, 14 Tage nach unserer Rückkehr auf die PIA ist alles wieder soweit im Lot.

Aber unser Nomadentum treibt uns zu neuen Erlebnissen an.

Gestern haben wir den Camper abgeholt, das nicht ganz so komfortable „Rolling Home“ für die nächsten zwei Monate unserer Reise quer durch Amerika …VON OST NACH WEST…